Der Feuerbrand

Der Feuerbrand, verursacht vom Bakterium Erwinia amylovora, ist eine sehr gefährliche Krankheit des Kernobstes und einiger verwandter Zier- und Wildgehölze. Die Krankheit stammt aus Nordamerika und wurde dort erstmals vor 200 Jahren beobachtet. Bei uns in der Schweiz trat sie erstmals 1989 im Bodenseegebiet auf. Wegen der Gefährlichkeit der Krankheit müssen befallene Pflanzen durch Fachleute gerodet und vernichtet werden. Informieren Sie sich deshalb nachfolgend über den Feuerbrand, damit diese gefährliche Krankheit frühzeitig erkannt und wirksam bekämpft werden kann.

Feuerbrand an Quitte
Feuerbrand an Quitte

Wirtspflanzen

Feuerbrand befällt nur Pflanzen aus der Gruppe "apfelähnlicher" Rosengewächse (Rosaceae), das heisst, wilde und kultivierte Pflanzen, welche Früchte mit einem Kerngehäuse und einer Fliege entwickeln. Das sind im einzelnen:


Deutscher NameLateinischer Name

Kernobst:

ApfelbaumMalus


BirnbaumPyrus


QuittenbaumCydonia

Zierpflanzen:

SteinmispelCotoneaster


FeuerdornPyracantha


StranvaesiaStranvaesia


ScheinquitteChaenomeles

Wildpflanzen:

WeissdornCrataegus


EberescheSorbus

Entwicklung und Übertragung des Feuerbrandes

Der Feuerbrand überwintert an Ästen und am Stamm in sogenannten Nekrosen (befallenes Rindengewebe). Im Frühjahr vermehren sich die Bakterien in den Nekrosen. Bei feuchtem und warmem Wetter werden sie in riesigen Mengen in Form von Schleimtropfen ausgeschieden.
Blütenbesuchende Insekten, sowie Wind, Regen und Vögel übertragen die Bakterien von Blüte zu Blüte und somit auch von einem Baum oder Strauch zum anderen. Für eine Infektion braucht es Wärme und feuchte Tage.
Aber auch der Mensch kann mit Werkzeugen, Schuhen und Kleidern zur Übertragung beitragen.

Wie erkenne ich den Feuerbrand?

Triebinfektion – Kurze Zeit nach der Infektion (in der Regel im späteren Frühjahr) welken Blüten und Blätter der befallenen Triebe und werden dunkelbraun bis schwarz. Bei warmer, feuchter Witterung vertrocknen ganze, befallene Äste in nur wenigen Tagen. Die Spitze der befallenen Blatttriebe krümmt sich oft in charakteristischer Weise U-förmig nach unten. Oftmals sinkt die Rinde erkrankter Stellen etwas ein und sieht feucht aus.

Was kann ich als Gartenbesitzer unternehmen?

Achten Sie bei Neupflanzungen darauf, dass keine Feuerbrand-Wirtspflanzen mehr gepflanzt werden. Profitieren Sie vom Hauenstein-Pflanzen-Sortiment, und wählen Sie attraktive Alternativpflanzen. Falls bei Ihnen jedoch noch gefährdete Pflanzen im Garten stehen, überprüfen Sie regelmässig den Zustand. Für die Krankheit Feuerbrand besteht eine gesetzliche Meldepflicht, die sich auf Bundesrecht abstützt.
Finden Sie Pflanzen mit Verdacht auf Feuerbrand, dann nehmen Sie sofort Kontakt auf mit Ihrer Gemeindebehörde. Sie wird veranlassen, dass Ihre Pflanzen durch eine ausgebildete Fachperson kontrolliert und, falls nötig, auch gerodet und vernichtet werden.
Mit diesen Massnahmen hofft man, dass die Krankheit Feuerbrand ausgerottet oder zumindest stark eingedämmt werden kann.

Abwehr-Massnahmen

Eine weitere Verseuchung unseres Landes durch den Feuerbrand kann am ehesten vermieden werden, wenn anfällige Krankheitsherde sofort erkannt und vernichtet werden.
Obstanlagen, Baumschulen, öffentliche und private Parkanlagen sowie Hausgärten sind deshalb regelmässig zu kontrollieren!
Wegen der Gefahr der Verschleppung der Krankheit dürfen die befallenen Pflanzen nur von speziell instruiertem Personal (Gemeinde- und Kantonsmitarbeiter) gerodet und vernichtet werden.

Alternativen

In der Baumschule Hauenstein und in den Gartencentern Hauenstein finden Sie viele prächtige Sträucher und Bäume, welche die feuerbrandanfälligen Pflanzen hundertprozentig ersetzen können. Lassen Sie sich von unseren Fachleuten beraten.
Eine weitere Möglichkeit zur Information ist das Hauensteins Pflanzen-Buch, welches Sie direkt über Internet beziehen können.

Was unternimmt die Baumschule Hauenstein?

Bereits seit August 1997 werden in der Baumschule Hauenstein keine hochwachsende Steinmispeln (Cotoneaster) mehr verkauft. Diese wirkungsvolle Massnahme haben wir bereits ein halbes Jahr vor dem offiziellen Verbot durch den Bundesrat beschlossen. Ab dem 1. Januar 2003 ist in der Schweiz der Verkauf von allen Steinmispeln (Cotoneaster) untersagt.

Die Stranvaesia, ein weissblühender Zierstrauch führen wir wegen der Anfälligkeit auf Feuerbrand bereits seit dem Jahre 1989 nicht mehr im Sortiment. Im Gegenzug haben wir das Sortiment an nicht anfälligen Ziersträuchern stark ausgebaut. Heute präsentiert sich Ihnen eine riesige Vielfalt, die keine Wünsche offen lässt.

Feuerbrand an Quitte
Feuerbrand an Quitte
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