Optimale Pflanztiefe für Stauden und Gehölze

Viele Gartenfreunde pflanzen ihre Pflanzen zu tief in den Boden. Dabei ist der Erdballen dann mehrere Zentimeter mit Erde bedeckt. Das kann fatale Folgen haben: diese Pflanzen zeigen zunächst Schwierigkeiten beim Anwachsen und späteren Wachstum oder können mit der Zeit sogar vollständig eingehen. Die Ursache ist meist Luftmangel im Wurzelbereich, der speziell auf schweren Böden oder bei zu hoher Feuchtigkeit auftreten kann. Damit Pflanzen gut gedeihen, ist also unter anderem die richtige Pflanztiefe von entscheidender Bedeutung.

Woran ist die richtige Pflanztiefe zu erkennen?

Ein Orientierungspunkt bietet die Oberkante des Erdballens. Die Pflanze sollte so tief ins Pflanzloch gesetzt werden, dass anschliessend die Oberkante nur mit einer sehr dünnen Erdschicht (1 cm dick) bedeckt ist. Selbst Pflanzen, die ein wenig zu hoch aus der Erde herausragen, gedeihen noch gut, wenn die Wasserversorgung beachtet wird. Hier treten viel seltener Probleme auf als bei zu tief gesetzten Pflanzen. Nacktwurzelige Pflanzen so tief einsetzen wie sie vorher in der Baumschule standen. Die richtige Tiefe ist meist an einem Farbwechsel am Übergang von der Wurzel zum oberirdischen Holz zu erkennen.
Wichtig ist ausserdem die Pflanztiefe einige Zeit nach dem Pflanzen zu kontrollieren. Gerade bei Ballenpflanzen kann der Untergrund durch das Gewicht des Ballens absacken. Wird an der Oberfläche ausserdem Erde durch Regenfälle oder intensives Giessen angeschwemmt, steht die Pflanze unter Umständen trotz sachgemässer Pflanzung zu tief. Hier gilt es entweder die Pflanze herauszunehmen und etwas höher neu zu pflanzen oder Erde wegzunehmen und den Bereich um Wurzeln oder Ballen mit Bodendeckern zu bepflanzen, die die Erde dort halten, wo sie bleiben soll. Bei mancher Staude kann zu tiefes Pflanzen auch andere Auswirkungen haben. Beispielsweise bildet die Pfingstrose (Paeonia) zwar reichlich Blätter, aber keine Blüten. Gleiches gilt für die Schwertlilien (Iris der Germanica-Gruppe), deren Rhizome dann sogar verfaulen können.

Die Ausnahmen von der Regel

Ein paar wenige Pflanzen stehen dennoch besser etwas zu tief als zu hoch. Ein Beispiel dafür sind Rosen. Die Veredlungsstelle (unterste Verzweigung) sollte unbedingt 5 cm von Erde überdeckt sein. In diesem Video erfahren Sie es Schritt für Schritt oder hier als detaillierter Text. Auch Clematis mögen lieber etwas tiefer als höher gepflanzt werden. Es verhilft ihnen am richtigen Standort zusätzlich zu einem schattigen und kühlen "Fuss". Ausserdem treiben aus dem weichen Pflanzengewebe unterhalb der Erdoberfläche zahlreiche Basistriebe aus, die zu kräftigen Haupttrieben heranwachsen und starke Pflanzen bilden.

Optimale Pflanztiefe für Stauden und Gehölze

Weitere Themen zur Jahreszeit

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. 
Mehr Informationen