Taglilie – Hemerocallis

Die Taglilie ist eine der pflegeärmsten Gartenpflanzen überhaupt. Als robuste Staude bringt sie Blüten in den unterschiedlichsten Farben, Zeichnungen und Formen hervor. Eine geschickte Zusammenstellung aus verschiedenen Sorten der Taglilie ermöglicht einen Blütentraum, der sich von Mai bis Ende August erstreckt.

Hemerocallis 'Elegant Candy'
Hemerocallis 'Elegant Candy'

Mit ihrer ausgeprägten Farbenvielfalt bringt die beliebte Staude eine ganz besondere Leuchtkraft und Fröhlichkeit in den Garten, auf den Balkon und die Terrasse.

Herkunft

Die Taglilie (Hemerocallis) ist eine Pflanzengattung, die zur Unterfamilie der Tagliliengewächse (Hemerocallidaceae) gehört. Der wissenschaftliche Name der Gattung stammt von den griechischen Wörtern hemera (Tag) und kallos (Schönheit), was so viel bedeutet wie Schönheit für einen Tag. Grund für die Namensgebung sind die schönen Einzelblüten, welche nur einen einzigen Tag lang blühen, jedoch am nächsten Tag von einer neuen Einzelblüte abgelöst werden. Von dieser Tatsache leitet sich auch die deutsche Namensgebung dieser Gattung ab.
Heimisch sind Taglilien an Waldrändern in Gebirgsregionen, in sumpfigen Flusstälern und Wiesen in China, Korea und Japan. Dort wachsen sie meist in Gruppen.
Die erste schriftliche Erwähnung der Taglilie stammt von Konfuzius (chinesischer Philosoph, 551 – 479 v. Chr.). Bis heute hat die Pflanze nichts von ihrer Faszination verloren und wird in aller Welt kultiviert. In der chinesischen Gartenkunst ist die Gattung seit tausenden von Jahren von grosser Bedeutung. Sie wird in China auch wegen der essbaren Blüten einiger Arten geschätzt und findet Anwendung in der traditionellen chinesischen Medizin. Darüber erfahren Sie am Ende des Artikels noch mehr.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Taglilie nach Europa und Nordamerika eingeführt. Im Handel ist mittlerweile eine kaum noch überschaubare Fülle von Taglilien-Sorten erhältlich. Die meisten Sorten stammen aus den USA, wo die Taglilie neben der Funkie (Hosta) zu den beliebtesten Stauden gehört. Die Züchtung von neuen Sorten hat sich vor allem in den USA zu einem veritablen Wirtschaftszweig entwickelt.

Aussehen

Die winterharte Taglilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit fleischigen Wurzeln. Die selten immergrüne, in unseren Breitengraden im Herbst meistens einziehende Staude wächst meistens horstartig und kann je nach Sorte eine Wuchshöhe von 50 bis 120 cm erreichen. Der Stängel hat nur bodennahe, lange und lineare Laubblätter, von denen sich immer zwei gegenüberstehen. Die grünen Blätter sind häufig gebogen und laufen zur Spitze hin scharf zu. Je nach Sorte weisen sie eine Länge von 35 bis selten 100 cm auf. Die Blätter bleiben sehr lange in den Herbst frischgrün.
Am Ende des Pflanzenstängels trägt die Staude einen Blütenstand. Die Taglilien bilden, je nach Sorte, viele unterschiedliche, flach oder tief trompetenförmige Blüten aus. Sie sind einfach, halbgefüllt oder gefüllt und variieren in der Grösse, Form und Zeichnung. Ihr Farbenspektrum reicht von weiss über gelb und orange, rosa, rot bis zu dunkelpurpur und tiefem rotschwarz. Die Einzelblüte hält jeweils einen Tag. Jedoch folgen wochenlang täglich zahlreiche neue Blüten. Sie richten sich jeweils nach der Sonne oder dem stärksten Lichteinfall aus. Eine ausgewachsene Pflanze kann pro Saison bis zu 500 Blüten hervorbringen.
Je nach Sorte erstreckt sich die Blütezeit von Ende Mai bis manchmal zum ersten Frost, wobei die Hauptblüte im Juli liegt. Einige Taglilien-Sorten zeigen im Spätsommer eine Nachblüte, was auch als remontierend bezeichnet wird. Diese Blüte ist wohl nicht so stark wie die Hauptblüte, aber dennoch ein Hingucker. Nach der Blüte bilden sich ledrige Kapselfrüchte, die Samen enthalten.

Standort/Verwendung

Taglilien gedeihen in jeder normalen Gartenerde. Nährstoffreiche, feuchte und gut durchlässige Böden bevorzugt diese Staude.
Ein sonniger Standort oder ein Pflanzplatz im lichten Schatten sind für die Taglilie optimal. Tiefer Schatten und trockene Böden schränken die Blühfähigkeit der Pflanze ein.
Die Staude kann durch ihre Sortenvielfalt (verschiedene Blüten und unterschiedliche Wuchshöhen) vielseitig verwendet werden: in Rabatten, in Wildgärten, als Solitärstaude, in grossflächigen Bepflanzungen, in Unterpflanzungen oder in Verbindung mit Wasser. In grosszügigen Rabatten ist diese Staude auch als Beeteinfassung verwendbar.
Kleinere wie auch grosse Taglilien-Sorten eignen sich ausgezeichnet als Kübelpflanze. Ist der Blütenzauber einmal vorbei, dann sorgt das grasartige Laub für lebendiges Grün auf der Terrasse oder dem Balkon.
Folgende Stauden können gut mit der Taglilie kombiniert werden:
Sonnenbraut (Helenium), Rudbeckie/Sonnenhut (Rudbeckia), Sonnenauge (Heliopsis), Goldmelisse (Monarda), Salbei (Salvia), Sonnenblume (Helianthus), Schafgarbe (Achillea), Sonnenhut (Echinacea), Aster (Aster), Rittersporn (Delphinium) oder verschiedene Ziergräser.
Taglilienblüten sind essbar. Voll geöffnet eignen sie sich zum Füllen mit Glacé oder mit fruchtig oder pikant zubereitetem Quark. Die Knospen eignen sich als Beigabe in Salaten, Fleisch- und Reisgerichten oder auf Quiches. Sie können auch in Öl eingelegt werden. Bei den verschiedenen Taglilien-Sorten gibt es im Geschmack der Blüten auch Unterschiede. Von pikant (dunklere Sorten) über nussig bis hin zu leicht süsslich (hellere Sorten) ist hier alles vertreten.

Pflege

Taglilien erweisen sich als äusserst pflegeleicht und sind daher problemlos zu halten.
Bei längeren Trockenperioden im Frühjahr oder Sommer sind sie für eine Wassergabe dankbar. Im Frühling empfiehlt es sich, eine Schicht Mulch oder Kompost um die Staude zu verteilen.
Karl Foerster (bedeutender deutscher Gärtner, Staudenzüchter, Gartenphilosoph und Gartenschriftsteller, 1874 – 1970) verpasste den Taglilien den Beinamen "die Blume des intelligenten Faulen“. Denn ausser gelegentlicher Düngergabe (Mulch oder Kompost) und dem herbstlichen Abschneiden des Laubes fallen keine Pflegearbeiten an.

Kultur

In China findet man Taglilien nicht nur in der Natur, sondern sie werden dort seit Jahrtausenden auch als Lebensmittel und Arzneipflanze kultiviert. Die Knospen der Blüten werden gekocht, gebacken oder als Salat zubereitet. Ebenso stehen die jungen Schösslinge der Pflanze auf dem Speiseplan. Allerdings sollte man diese nicht roh verzehren, da sie halluzinierend wirken können, weshalb die Pflanzen in China auch Wang Yu (Sorgenvertreiber) heissen. Die Wurzeln werden medizinisch genutzt, da sie als Gegenmittel für verschiedene Gifte angesehen werden. Zerstampft und mit Alkohol aufbereitet ergeben sie allerlei Arzneimittel. Selbst die getrockneten, zähen Laubblätter sind von Nutzen. Aus ihnen werden in China Sandalen geflochten.

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Hemerocallis 'Elegant Candy'
Hemerocallis 'Elegant Candy'

Blütezeit

Ende Mai bis Juli

Höhe

50 bis 120 cm

Standort

Sonnig bis lichter Schatten

Hemerocallis 'Ruby Stella'
Hemerocallis 'Ruby Stella'
Hemerocallis 'Stella de Oro' Foto © PlantaPro
Hemerocallis 'Stella de Oro'
Foto © PlantaPro
Hemerocallis 'Summer Wine'
Hemerocallis 'Summer Wine'
Je nach Sorte erstreckt sich die Blütezeit von Ende Mai bis manchmal zum ersten Frost, wobei die Hauptblüte im Juli liegt.
Je nach Sorte erstreckt sich die Blütezeit von Ende Mai bis manchmal zum ersten Frost, wobei die Hauptblüte im Juli liegt.
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