Nützlinge: Nachhaltige Schädlingsbekämpfung

Nützlinge sind in unserem Garten unverzichtbar, denn sie erleichtern uns die Gartenarbeit und ersparen uns als biologische Schädlingsbekämpfer das Einsetzen von Pestiziden. Somit können wir also von einer nachhaltigen Schädlingsbekämpfung sprechen.

Typische Nützlinge sind Spinnentiere und Insekten – wie zum Beispiel der Marienkäfer.
Typische Nützlinge sind Spinnentiere und Insekten – wie zum Beispiel der Marienkäfer.

Erstaunlicherweise gibt es eine ganze Menge von Nützlingen im Garten, die lästige Schädlinge erkennen und bekämpfen. Mit etwas Aufmerksamkeit können Sie in Ihrem eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse viele nützliche Helfer entdecken, die den lästigen Blattläusen endgültig den Garaus machen.

Im folgenden Artikel erfahren Sie, mit welchen Massnahmen und Mitteln man gezielt Nützlinge im Garten fördern und anlocken kann. Sie werden staunen, wie es den Pflanzen und Tieren in Ihrem Garten gut geht, sobald Nützlinge aktiv werden. Denn diese stellen sicher, dass Schädlinge nicht überhandnehmen, und sie fördern die Lebendigkeit und Farbenfröhlichkeit im Garten.

Definition Nützlinge

Nützlinge sind Kleintiere, die für jeden Menschen in irgendeiner Weise nützlich sind. In erster Linie dienen Schädlinge den Nützlingen als Nahrung oder Wirt. Typische Nützlinge sind Spinnentiere und Insekten. Nützlinge im Garten tragen zur Biodiversität bei und schützen die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten. Sie brauchen entsprechende Lebensräume, damit sie sich überhaupt im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse ansiedeln und wohlfühlen.

Lebensraum für Nützlinge

Der beste Magnet für Nützlinge ist ein Garten, Balkon oder eine Terrasse, wo auf den Einsatz von Pestiziden gänzlich verzichtet wird. Die Umgebung soll für die Nützlinge wohnlich gestaltet sein mit ausreichend Unterkünften, Überwinterungsmöglichkeiten, Versteckmöglichkeiten und einer vielfältigen Pflanzenwelt aus Baum- und Strauchschichten, Hecken, Wildkräutern, Blütenpflanzen und Naturwiesen. Verschiedene einheimische Pflanzen locken Marienkäfer, Hummeln, Bienen, Spinnen, Schlupfwespen, Vögel, Igel etc. an.

Ein nicht allzu perfekt gepflegter Garten (Wildgarten) wirkt auf Nützlinge als Lebensraum und Rückzugsort sehr anziehend. Zum Beispiel bieten Haufen aus morschem Holz und liegengelassenem Laub oder solche aus Stein und Reisig den Tieren einen guten Lebensraum. Vogelfuttersäulen, ein Florfliegenhaus und Ohrwurmsäckli oder -töpfe locken weitere Nützlinge an. Einige Nützlinge begrüssen Unterkünfte wie Vogelnistkästen, Fledermauskästen, Hummelunterkünfte, Igelhäuser oder Wildbienenhotels. Übrigens kann ein Wildbienenhotel mit wenig Aufwand und Material selber gebastelt werden.

Nützlinge und ihre Opfer

Die Palette der Nützlinge, welche uns im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse gegen die Bekämpfung von Schädlingen unterstützen, ist gross. Im Folgenden wird eine Auswahl von Nützlingen kurz vorgestellt:

  • Florfliegen
    Zum Speiseplan der Florfliegen gehören Blattläuse, Spinnmilben, Schildläuse, Wollläuse und Raupen. Vor allem die Larven der Florfliegen sind ganz wild auf Blattläuse. Die Larve frisst während ihrer Entwicklung 200–500 Blattläuse. Deswegen sind die Larven der Florfliege auch als «Blattlauslöwen» bekannt. Die Florfliegen ernähren sich von Pollen und Nektar. Wildblumenwiesen und Blumen generell locken diesen Nützling an.

  • Marienkäfer
    Marienkäfer sollen Glück bringen und sind demzufolge auch ein gern gesehener Gast im Garten. Sie fressen neben Schildläusen und Spinnmilben hauptsächlich Blattläuse. Wie bei der Florfliege vertilgt eine hungrige Marienkäferlarve während ihrer Entwicklung 400–600 Blattläuse. Die sechzehnfleckige Marienkäferart ernährt sich auch von Mehltaupilzen. Wildblumenwiesen, Wildkräuter und Wildhecken locken die Marienkäfer an.

  • Schlupfwespen
    Die 2–3 mm grosse Schlupfwespe ist der wahre Alleskönner und Spezialist für jeden Fall. Sie spezialisiert sich individuell auf verschiedene Arten von Schädlingen, wie zum Beispiel Blattläuse, Apfel- und Pflaumenwickler, Minier- und Schadfliegen sowie Wollläuse.
    In Hecken, Saumbepflanzungen und im Unterwuchs fühlt sich die Schlupfwespe geborgen. Sie liebt Nektar- und Pollenpflanzen.

  • Laufkäfer
    Der bis zu 4 cm grosse Laufkäfer gehört nicht zu den Sympathieträgern im Garten, ist jedoch ein toller Nützling, denn wenn er sich bedroht fühlt, dann kann er ein übelriechendes Sekret abgeben. Da der Laufkäfer nachtaktiv ist, bekommen wir den fleissigen Nützling selten zu sehen. Er vertilgt vor allem Schneckeneier, Drahtwürmer, Kartoffelkäferlarven, Milben und Läuse. Er besitzt also einen umfangreichen Speiseplan. Der Nachtschwärmer lebt gerne im Laub, in moderndem Holz und in Hecken, möglichst zwischen dichter Bepflanzung und Unkraut.

  • Ohrwurm
    Wenn es dämmert, wird der Ohrwurm aktiv. Er macht sich über Blatt- und Schildläuse, Raupen, Spinnmilben und andere Insektenlarven her. Ausserdem frisst der Ohrwurm auch Blutläuse, welche vor allem Obstplantagen befallen. Gemütliche Verstecke zwischen Laub, Brettern und Steinen sind ein optimales Zuhause für den Ohrwurm.

  • Schwebfliege
    Die Schwebfliege verputzt massenhaft Blattläuse. Die Weibchen der Schwebfliegen legen ihre Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ab. So bescheren sie den geschlüpften Maden ein Festmahl. Schwebfliegen benötigen als Lebensraum blütenreiche Gärten mit viel Pollen und Nektar.

  • Nematoden
    Die mikroskopisch kleinen Fadenwürmer sind weit verbreitet und besiedeln viele Lebensräume. Sie sind natürliche Feinde von schädlichen Insekten und werden deswegen auch häufig in der Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Die Nematoden befallen die Schädlinge im Boden, vermehren sich in ihnen und töten sie ab. Nematoden sind in den Hauenstein Gartencentern erhältlich.

  • Igel
    Der piksende Igel ist nicht nur herzig zum Anschauen, sondern auch nützlich im Garten. Am liebsten frisst er Schnecken. Aber auch Insekten und Fallobst fehlen nicht auf seinem Speiseplan.
    Der Igel verzieht sich gerne in Laub- und Reisighaufen, wo er auch den Winter verbringt. Er bevorzugt dichtes Gebüsch und Hecken.

  • Vögel
    Die Vögel erfreuen uns nicht nur mit ihrem schönen Gesang und Gezwitscher, sondern picken auch allerhand Insekten und Insektenlarven wie Wanzen, Blattläuse und Asseln weg. Sobald der Garten genügend Brutmöglichkeiten und Nistplätze bietet, ziehen die Vögel ein. Auch Versteckmöglichkeiten wie Bäume und Sträucher dürfen nicht fehlen.

  • Hummeln und Bienen
    Neben der Schädlingsbekämpfung muss in der Natur auch die Bestäubung und Befruchtung der Blüten sichergestellt werden. Dafür sind viele Blütenpflanzen auf Insekten angewiesen. Deswegen sind Bienen und Hummeln für eine reiche Ernte unabdingbar. Sie transportieren den Pollen von Blüte zu Blüte und tragen als Bestäuber zu einer Befruchtung der Blüte bei. Bienen und Hummeln lieben einheimische Pflanzen und bevorzugen ungefüllte/einfache Blüten, deren Pollen leichter zu erreichen sind.
In den Hauenstein Gartencentern gibt Ihnen das fachkundige Personal gerne Auskunft über die Möglichkeiten von pestizidfreier Schädlingsbekämpfung mit Hilfe von Nützlingen oder biologischen Schutzmitteln. Ein gewisser Schädlingsbefall im Garten ist übrigens unabdingbar, um Nützlinge überhaupt anzulocken.
Typische Nützlinge sind Spinnentiere und Insekten – wie zum Beispiel der Marienkäfer.
Typische Nützlinge sind Spinnentiere und Insekten – wie zum Beispiel der Marienkäfer.
Dadurch, dass insbesondere die Maden der Schwebfliege sich von Blattläusen ernähren, gelten auch sie als Nützlinge im Garten.
Dadurch, dass insbesondere die Maden der Schwebfliege sich von Blattläusen ernähren, gelten auch sie als Nützlinge im Garten.
Bienen und Hummeln bekämpfen zwar keine Schädlinge, stellen aber die Bestäubung und Befruchtung der Blüten sicher.
Bienen und Hummeln bekämpfen zwar keine Schädlinge, stellen aber die Bestäubung und Befruchtung der Blüten sicher.
Besonders durch seinen Schnecken- und Insektenkonsum ist auch der Igel ein nützlicher Gartengast.
Besonders durch seinen Schnecken- und Insektenkonsum ist auch der Igel ein nützlicher Gartengast.

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