Immergrüne Gehölze

Besonders im Winter, wenn die meisten Pflanzen ihr Blätterkleid verloren haben, sehnt sich das Auge nach Farbe in der Natur. Immergrüne Gehölze bringen schöne Akzente in den sonst laublosen Garten.

Zapfen sind ein ganz spezieller Schmuck und erst noch sehr dauerhaft. Das Bild zeigt die zwergige Schwarzföhre / -kiefer (Pinus nigra 'Nana')
Zapfen sind ein ganz spezieller Schmuck und erst noch sehr dauerhaft. Das Bild zeigt die zwergige Schwarzföhre / -kiefer (Pinus nigra 'Nana')

Die Flora bietet eine grosse Vielfalt an immergrünen Gehölzen. Sie starten nicht erst im Frühling richtig durch. Die immergrünen Gehölze mobilisieren alle Energie für eine Laub- oder Nadelpracht rund ums Jahr.

Zudem sorgen blütenstarke Gehölze wie zum Beispiel die immergrünen Rhododendren (Rhododendron) für eine einmalige Blütenfülle im Frühling. Auch in der wärmeren Jahreszeit sind immergrüne Pflanzen durchaus attraktiv und bieten ganzjährig einen Sicht- wie auch Windschutz im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse.

Definition immergrüne Pflanze

Als immergrüne Pflanze bezeichnet man in der Botanik eine Pflanze, die das ganze Jahr ihre Blätter oder Nadeln behält.
Bei immergrünen Pflanzen variiert die Blatt- respektive Nadellebensdauer zwischen knapp über einem Jahr bis zu einem Maximum von 45 Jahren. Das ist von Art zu Art sehr verschieden.

Verwendung von immergrünen Gehölzen

Je offener die moderne Architektur mit ihren Glasfronten, grossflächigen Terrassen, transparenten Geländern und lichtdurchfluteten Wintergärten wird, desto stärker wird beim Bewohner der Wunsch nach Sichtschutz. Der Wunsch nach Sichtschutz, sprich Geborgenheit, ist menschlich. Vorhänge oder Storen als Sichtschutz erzielen nicht immer die gewünschte Wirkung. Sie nehmen dem angrenzenden Garten, der Terrasse und dem Balkon Licht (Sonnenlicht) und die sichtbare Weite.
Die Verwendung von immergrünen Laub- oder Nadelgehölzen wird dem Wunsch von Geborgenheit und Privatsphäre gerecht. Nebst Sichtschutz bieten immergrüne Pflanzen auch geschützte Nistplätze für Vögel. Und während der laublosen, kalten Jahreszeit zieren immergrüne Gehölze mit ihrem Blatt- oder Nadelschmuck den Garten.
Ein pflanzlicher Sichtschutz kann zum Beispiel mit immergrünen Hecken erstellt werden – mehr Informationen dazu finden Sie hier. Mit immergrünen, ausgepflanzten oder in Gefässen gehaltenen Formgehölzen (Schirm-, Kegel-, Kugel- Pyramidenform usw.) oder auch Gartenbonsai können attraktive und lebendige Situationen gestaltet werden.
Laubabwerfende Gehölze mit besonderem Rindenschmuck, zierendem Fruchtschmuck oder auffallendem Habitus lassen sich wunderbar mit immergrünen Gehölzen kombinieren. Dazu finden Sie detaillierte Informationen unter dem verlinkten Artikel.
Den Verwendungsmöglichkeiten von immergrünen Gehölzen sind keine Grenzen gesetzt. Gerne beraten Sie unsere Fachpersonen in den Hauenstein-Gartencentern.

Immergrüne Laubgehölze

Das Sortiment an immergrünen Laubgehölzen ist sehr gross und vielfältig.
Die Duftblüte (Osmanthus burkwoodii) bezaubert den Gartenbetrachter mit ihren schönen, weissen Blüten. Sie steht in einem guten Kontrast zum dunkelgrünen Laub und verströmt im April und Mai einen herrlichen Duft. Der Strauch ist zudem schnittverträglich. Auch die eher unscheinbaren Blüten der Ölweide (Elaeagnus ebbingei) verbreiten einen wunderbaren Duft. Das Laub ist unterseits silberblau.
Sehr gut schnittverträglich sind auch der Portugiesische Lorbeer (Prunus  lusitanica 'Angustifolia') und der einheimische Buchs (Buxus). Beide Gehölze eignen sich sehr gut für Sichtschutz. Weitere einheimische Gehölze, die gut schnittverträglich sind, sind die Stechpalme (Ilex) und der Efeu (Hedera).
Das immergrüne Pfaffenhütchen (Euonymus japonicus) gibt es mit weiss oder gelb panaschierten Blättern. Sein schmuckes Laub ist, in Kombination mit anderen immergrünen Gehölzen, ein echter Hingucker.
Ein ausgezeichneter Winterblüher ist der Lorbeer-Schneeball (Viburnum tinus), der einen geschützten Standort braucht. Seine Blütenknospen sind schon ab Dezember sichtbar und sehr attraktiv. Von März bis April präsentiert dieser Winterblüher dann seine hellrosa bis weissen Blütendolden. Nach der Blüte erscheinen zierende, blauschwarze Früchte.
Die Glanzmispel (Photinia fraseri 'Red Robin') besticht durch ihren jungen, tiefroten Blattaustrieb und die weissen, schirmförmigen Blüten im Mai bis Juni. Die Blätter vergrünen im Verlauf des späteren Frühlings.

Immergrüne Rhododendren

Eine besonders blühstarke Gruppe bilden die immergrünen Rhododendren (Rhododendron) mit ihren grossen Blütenbällen wie auch die immergrünen Azaleen (Rhododendron) mit ihrem dichten Blütenschmuck. Ihre Blütenfarben reichen von violett, blau, rot und rosa bis zu weiss und gelb. Bereits im Frühling beginnt die Blütezeit und reicht sortenunterschiedlich bis in den Juni. Neben der Blütenpracht gesellt sich der einmalige Wuchsformenreichtum der Rhododendren und Azaleen dazu. Von Zwergen bis zu Riesen sind alle Höhen vertreten. Alle können sehr gut in Gefässen gehalten werden. Zu beachten gilt einzig, dass grosswachsende Sorten auch grössere Gefässe benötigen.

Immergrüne Nadelgehölze

Das Besondere an den immergrünen Nadelgehölzen sind teilweise ungewöhnliche Wuchsformen und häufig ein attraktiver Zapfenschmuck. Mit der immergrünen Benadelung gelangt eine gestalterische Konstante in den Garten, die neben dem lebhaften Blütenfeuerwerk vieler Ziersträucher für kontrastreiche Ruhe rund um das Jahr sorgt. Mit dem grossen Farbenspektrum der Nadeln, es reicht von verschiedenen Grün- über Gelb- bis Blautönen, können schöne Kontraste in den Garten gesetzt werden.
Nadelgehölze sind sehr pflegeleicht und genügsam. Viele Arten und Sorten eignen sich auch für Gefässe wie zum Beispiel niedrig wachsende Sorten des Gemeinen Wacholders (Juniperus communis) oder der Berg-Föhre (Pinus mugo).
Weitere, einheimische und immergrüne Nadelgehölze, die als Sichtschutz auch in Kombination mit laubabwerfenden Gehölzen verwendet werden können, sind folgende: Weisstanne (Abies alba), Rottanne (Picea abies), Arve (Pinus cembra), Waldföhre (Pinus sylvestris), Eibe (Taxus baccata) und deren Sorten. Letztere eignet sich auch bestens für dichte, geschnittene Hecken.

Pflege von immergrünen Gehölzen

Immergrüne Pflanzen in Gefässen haben auch im Winter Durst. Demzufolge brauchen diese Pflanzen während der kalten Jahreszeit bei frostfreien Temperaturen ab und zu etwas Wasser, damit sie nicht austrocknen.
Gewisse immergrüne Gehölze sind empfindlich auf Wintersonne, speziell am Morgen. Deswegen muss grundsätzlich der richtige Standort gewählt werden.
Bei gewissen, immergrünen und heiklen Gehölzen in Gefässen empfiehlt es sich, folgende Überwinterungsmassnahmen zu treffen:

  • Gefäss wenn möglich an einen windstillen und sonnengeschützten Ort verschieben
  • Gefäss mit einem geeigneten Material (z.B. Noppenfolie, darüber Jute als Kaschierung) umwickeln, um die Kälteeinwirkung auf die Wurzeln zu verringern
  • bei grosser Kälte (-10 Grad Celsius oder kälter) Pflanzen mit einem Vlies einpacken.

Bei gewissen immergrünen Pflanzen wie zum Beispiel den immergrünen Rhododendren (Rhododendron) kann man während der kalten Jahreszeit hängende Blätter feststellen. Dies sollte Sie nicht beunruhigen. Wenn für die Pflanze wegen dem gefrorenen Boden kein Wasser zur Verfügung steht, dann leidet das Gehölz an Wassermangel und lässt seine Blätter hängen. Bei starker Sonneneinstrahlung im Winter rollen sich die immergrünen Blätter ein, damit die Blattfläche, wo wertvolles Wasser der Pflanze verdunsten könnte, möglichst klein wird. Das Einrollen der immergrünen Blätter ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Pflanze. Wenn der Boden wieder aufgetaut und die Lufttemperatur über dem Gefrierpunkt ist, rollen sie sich wieder auf.

Zapfen sind ein ganz spezieller Schmuck und erst noch sehr dauerhaft. Das Bild zeigt die zwergige Schwarzföhre / -kiefer (Pinus nigra 'Nana')
Zapfen sind ein ganz spezieller Schmuck und erst noch sehr dauerhaft. Das Bild zeigt die zwergige Schwarzföhre / -kiefer (Pinus nigra 'Nana')
Die Stechpalme (Ilex aquifolium 'Alaska') begeistert während den Wintermonaten mit ihrem attraktiven Fruchtschmuck. Sie sind in der zweiten Winterhälfte eine willkommene Vogelnahrung.
Die Stechpalme (Ilex aquifolium 'Alaska') begeistert während den Wintermonaten mit ihrem attraktiven Fruchtschmuck. Sie sind in der zweiten Winterhälfte eine willkommene Vogelnahrung.
Einen sehr schön gelben Rand haben die Blätter der Ölweide (Elaeagnus ebbingei 'Gilt Edge') Sie liebt einen sonnigen Platz und eher durchlässigen Boden. Foto © PlantaPro
Einen sehr schön gelben Rand haben die Blätter der Ölweide (Elaeagnus ebbingei 'Gilt Edge') Sie liebt einen sonnigen Platz und eher durchlässigen Boden. Foto © PlantaPro
Wie es der Name schon sagt, hat die Frühlings-Duftblüte (Osmanthus burkwoodii) einen sehr intensiven Duft. Sie blüht im April bis Mai.
Wie es der Name schon sagt, hat die Frühlings-Duftblüte (Osmanthus burkwoodii) einen sehr intensiven Duft. Sie blüht im April bis Mai.
Die gelbe Nadelfarbe bei der Gold-Zypresse (Chamaecyparis lawsoniana 'Golden Wonder') ist ganzjährig ein Hingucker, besonders aber im Winter.
Die gelbe Nadelfarbe bei der Gold-Zypresse (Chamaecyparis lawsoniana 'Golden Wonder') ist ganzjährig ein Hingucker, besonders aber im Winter.
Auch Nadelgehölze lassen sich als Formgehölz erziehen. Hier eine mehrstämmige Schirmform von der blauen Waldföhre (Pinus sylvestris 'Watereri').
Auch Nadelgehölze lassen sich als Formgehölz erziehen. Hier eine mehrstämmige Schirmform von der blauen Waldföhre (Pinus sylvestris 'Watereri').
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