Rhododendron wächst nicht

Mein Rhododendron macht mir Sorgen. Ich habe ihn letztes Jahr gekauft und bis im März sah er ganz gut aus. Danach habe ich gemerkt, dass die Knospen nicht weiter wuchsen und er hat auch nicht geblüht. Ebenfalls gibt es bis jetzt keine Neuaustriebe. Ich habe ihn bereits an einen neuen Standort gepflanzt. Leider sieht er immer noch traurig aus. Welche Krankheit oder Schädling hat er und kann ich noch etwas tun?

Unsere Antwort

Leider ist eine Beurteilung der genauen Ursachen nicht eindeutig möglich. Es ist jedoch mit Sicherheit zu sagen, dass mehrere Faktoren für das Leiden Ihres Rhododendrons verantwortlich sind. Die oberseits hell und dunkel gesprenkelten Blätter zeigen einen Befall durch die Rhododendronhautwanze (Stephanitis rhododendri). Auf der Blattunterseite sind feuchte oder eingetrocknete, dunkle, lackartige Kotflecken ersichtlich. In der Folge biegen sich die Blattränder nach unten und verdorren allmählich. Der Schädling legt seine Eier Ende Juli bis in den Herbst ab. Die Eiablage erfolgt bevorzugt im oberen Bereich der Triebe blattunterseits, entlang der Blattmittelrippe und wird von einem Kottröpfchen überdeckt. Ab Mitte Mai im Folgejahr schlüpfen die Larven, welche sich bis Ende Juli zu erwachsenen Wanzen entwickeln. Sorten mit filziger Behaarung auf der Blattunterseite werden gemieden, spätblühende, violette Sorten scheinen hingegen besonders bevorzugt zu werden. Weiterhin zeigt die Pflanze pilzliche Blattflecken, ersichtlich an den dunkelbraunen bis schwarzen, gelegentlich rötlich umrandeten Blättern, welche besonders gerne an geschwächten Pflanzen auftreten. Ebenso dürften die Blütenknospen von der Rhododendronzikade (Graphocephala coccinea), welche nur eine Generation im Jahr durchläuft, befallen sein. Der Schädling ist maximal einen Zentimeter lang, deutlich grün gefärbt, mit auffälligen, orangefarbenen Streifen auf dem Rücken und tritt zirka von Juli bis September auf. In dieser Zeit legt er Eier in die Knospen, welche überwintern. Im April schlüpfen gelbliche, flugunfähige und sehr rege Larven, die, wie auch die erwachsenen Tiere, an den Blattunterseiten saugen. In der Folge wird die Blattoberseite teilweise hell gesprenkelt.
Zudem kann es vorkommen, dass die Blütenknospen im Laufe des Winters und Frühjahrs verbräunen oder gar schwarz werden und absterben. Dabei handelt es sich um das sogenannte Knospensterben, verursacht durch einen Pilz (Pycnostysanus azaleae), der besonders bei der Eiablage der Rhododendronzikade und den damit auftretenden Wunden übertragen wird. Pflanzen, welche an ungünstigen Standorten stehen oder mit schlechten Wachstumsbedingungen umgehen müssen, werden übrigens besonders gerne befallen.
Ein Umsetzen war in der Folge richtig, vorausgesetzt, es handelt sich beim neuen Ort um einen besseren Platz mit gutem, humosem, saurem Boden (Rhododendron-Erde). Um das Infektionspotenzial des Pilzes an den Knospen zu reduzieren, empfehlen wir Ihnen die dürren Knospen vorsichtig auszubrechen und zum Schutz vor der Rhododendronzikade ab Juli Gelbtafeln aufzustellen. Zudem sollte die Pflanze, falls nicht schon gemacht, mit einer Gabe Rhododendrondünger versorgt werden. Eine Behandlung gegen die Rhododendronhautwanze ist in Ihrem Fall momentan nicht nötig, vorausgesetzt, die Pflanze hat ab jetzt optimale Wachstumsbedingungen.
Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. 
Mehr Informationen