Pflanzung von Gehölzen mit Erdballen

Verschiedene Gehölze wachsen in der Baumschule nicht in Töpfen (Container), sondern auf dem Feld (Freiland). Sie werden teilweise mit nackten Wurzeln verpflanzt oder aber mit einem Erdballen. In diesem Artikel werden die Vorteile und Nachteile und das richtige Pflanzen von Gehölzen mit Erdballen beschrieben.

Transport von Gehölzen mit Erdballen
Transport von Gehölzen mit Erdballen

Vorteile und Nachteile

Bei Gehölzen aus dem Freiland überwiegen die Vorteile. Im Vergleich zu Gehölzen, welche im Töpfen gewachsen sind, sind folgende Pluspunkte zu erwähnen:

  • Der Wuchs ist in der Regel kräftiger und buschiger.
  • Vielmals sind stärkere, d.h. grössere Gehölze nur als Freilandpflanzen erhältlich.
  • Das Wurzelwerk ist bei Freilandpflanzen nie verfilzt oder im Kreis gewachsen, wie das bei topfgewachsenen vorkommen kann.
  • Durch das Ausgraben werden viele Wurzeln abgestochen. Das ist im ersten Moment ein Nachteil, weil die Pflanze dadurch geschwächt wird. Mittel- und langfristig wird es jedoch zu einem Vorteil. Die Begründung liegt darin, dass die Pflanze gezwungen wird neu Wurzeln zu bilden. Diese sind sehr vital und wachsen direkt in das neue Erdreich ein. Das Anwachsen ist qualitativ besser als bei topfgewachsenen Pflanzen.
  • Die Erde (Humus) bei Freilandpflanzen mit Erdballen ist in der Regel die Gleiche wie am späteren Standort im Garten. Das bringt Vorteile für das Anwachsen und die Wasserversorgung (Kapillarität).

Folgende Nachteile können bestehen:

  • Freilandpflanzen können unter einem "Verpflanzstress" leiden. Das ist auch verständlich, weil beim Ausgraben in der Baumschule, trotz aller Sorgfalt und Erfahrung, Wurzeln beschädigt oder abgestochen werden. Dieser "Verpflanzstress" lässt sich reduzieren, wenn die Pflanzen in der Baumschule regelmässig verschult (verpflanzt) wurden. Darum werden bei der Baumschule Hauenstein AG die Freilandpflanzen mindesten alle 5 Jahre, oder bei heikleren Gehölzen auch in kürzeren Abständen, verschult. Dass der sorgfältige Transport, das Pflanzen und die spätere Pflege sehr wichtig sind, ist eigentlich selbstverständlich.
  • Freilandpflanzen lassen sich grundsätzlich nur während der natürlichen Ruhezeit verpflanzen. Das sind die Monate Oktober bis März, wobei vielmals auch die Monate September und April möglich sind. Die klar besten Monate sind im Herbst (Oktober und November) und für Nadelgehölze zusätzlich der September.

Das korrekte Pflanzen

Das Pflanzen von Gehölzen mit Erdballen ist grundsätzlich gleich wie bei Pflanzen, welche im Topf gewachsen sind. Auch hier gilt: Lieber etwas zu hoch pflanzen als zu tief! Das heisst, dass die Oberkante des Erdballens auf der gleichen Höhe liegen sollte wie die Umgebung.

Damit der Erdballen als Ganzes hält, das heisst keine Risse bekommt oder gar auseinander fällt, wird er bei uns in der Baumschule mit einem Jutetuch eingepackt. Grössere Erdballen werden zusätzlich mit einem Maschendraht stabilisiert. Beides, das Jutetuch und der Maschendraht werden immer direkt mitgepflanzt. Sie dürfen nie entfernt werden. Die Gründe sind darin zu finden, dass das Jutetuch wie auch der Maschendraht ihre Funktion während dem Pflanzen und auch während der Anwachszeit weiterhin erfüllen müssen. Ein gerissener Erballen oder gar ein auseinander gebrochener sind für die Pflanze sehr negativ.

Vielleicht stört es Sie, dass Sie damit "Fremdkörper" in Ihren Garten eingraben. Da können wir Sie beruhigen. Wir verwenden nur 100% natürliche Jute, welche sich bereits im ersten Jahr zu Humus zersetzt. Auch der Maschendraht ist unbehandelt und wird in ein bis zwei Jahren verrostet sein. Eisen kommt in allen Böden vor und ist für das Pflanzenwachstum von Bedeutung.

Sollte das Jutetuch oder der Maschendraht sehr eng um den Stammansatz gebunden sein, dann können nach dem Pflanzen mit einem Messer respektive einer Drahtschere die engsten Stellen etwas gelockert werden.

Selbstverständlich müssen die fertig gepflanzten Gehölze mit kräftigen Pfählen oder Erdankern verankert werden. Der Pfahl sollte dabei schräg eingeschlagen werden, damit der Erdballen nicht tangiert wird. Die Verankerung bleibt mindestens zwei Jahre bestehen, damit sich das Gehölz gut einwachsen kann. Manchmal bekommt man den Eindruck, dass ein Gehölz auch ohne Pfahl auskommen könnte. Das ist nur bei kleinen Gehölzen möglich (bis 150 cm). Bei allen andern ist eine zusätzliche Verankerung zwingend. Würde auf diese Verankerung verzichtet, wäre das sehr nachteilig für das Anwachsen. Der Wind würde das Gehölz hin und her wiegen oder gar umwinden. Durch diese ständigen Wiegebewegungen könnte der Ballen Risse bekommen oder gar auseinander brechen. Was noch viel schwerer wiegt ist die Tatsache, dass die sich neu bildenden Wurzeln ständig wieder abgerissen oder zumindest beschädigt werden. Das zügige Anwachsen wäre gefährdet. Auch hier gilt der Grundsatz: Wenn das Wurzelwerk nicht stimmt, kann auch oberirdisch nichts Erfreuliches wachsen. Genaueres finden Sie anschaulich und detailliert im Video über die Pflanzung von Container- und Ballenpflanzen.

Transport von Gehölzen mit Erdballen
Transport von Gehölzen mit Erdballen
Pflanzung von Gehölzen mit Erdballen
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Pflanzung von Gehölzen mit Erdballen
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