Mönchspfeffer – Vitex agnus-castus

Oft fehlt es im Spätsommer auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten an blühenden Sträuchern. Ein idealer Lückenfüller für diese Jahreszeit ist der Mönchspfeffer mit seinen auffallenden, violettblauen und duftenden Blüten und Blättern. Der pflegeleichte und winterharte Zierstrauch bringt nochmals Farbe in die Natur und erfreut uns jedes Jahr aufs Neue mit seiner Blütenpracht.

Im Spätsommer von August bis September hat der Mönchspfeffer seinen blühenden Höhepunkt.
Im Spätsommer von August bis September hat der Mönchspfeffer seinen blühenden Höhepunkt.

Herkunft

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Vitex und gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Etwa 250 mehrheitlich tropische und subtropische Arten sind unter der Gattung Vitex weltweit bekannt.
Man kennt dieses Laubgehölz auch unter den Namen Keuschbaum, Keuschlamm, Liebfrauenstroh oder Tanis. Diese Namen kommen von der angeblichen Aussage, dass der Mönchspfeffer den Geschlechtstrieb abschwäche. Dies wird auch im wissenschaftlichen Namen gespiegelt: "agnus" steht für "Lamm" und "castus" steht für "keusch".
Wie sein deutscher Name verrät, ist der Geruch wie auch Geschmack dieses Blütengehölzes pfeffrig.
Der ursprüngliche Verbreitungsraum des Mönchspfeffers erstreckt sich vom Mittelmeerraum über Südwestasien bis zur Krim. Dort gedeiht er auf Geröllschotter der Bäche und Flüsse und an den Küsten.

Aussehen

Der sommergrüne Mönchspfeffer hat eine breitaufrechte, lockere Wuchsform. Je nachdem wie stark der Rückschnitt im Frühjahr erfolgt, kann er eine Wuchshöhe von 1.5 bis 2 m erreichen. Die Wuchshöhe ist selbstverständlich auch von den Bodenverhältnissen, vom Standort und vom Wetter abhängig.
Seine Blätter sind von grüner Farbe und handförmig geteilt. Die Unterseite ist graufilzig. Die Blätter riechen aromatisch.
Ab August bis September erscheinen an den diesjährigen Triebenden lange, violettblaue und duftende Blütenrispen. Diese bestehen aus feinen Einzelblüten, aus welchen nach der Blüte violettrote bis dunkelbraune, kugelige Früchte von 3 bis 4 mm Durchmesser gebildet werden. Sie sind reich an ätherischem Öl und schmecken sehr scharf. In der südländischen Küche dienen sie als Pfefferersatz.
Im Sortiment von Hauenstein AG ist dieser attraktive Spätsommerblüher auch mit weissen Blütenrispen (Vitex agnus-castus 'Silver Spring') erhältlich.

Standort/Verwendung

Dieser winterharte Zierstrauch bevorzugt vollsonnige, geschützte Standorte mit einem gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden.
Ob in Einzelstellung oder in Gruppen gepflanzt, mit seiner attraktiven Blüte und zierlichen Belaubung wird der Strauch im Spätsommer zum absoluten Hingucker.
Im Hintergrund eines Staudenbeetes gepflanzt, harmoniert er bestens mit spätblühenden Stauden wie zum Beispiel Aster (Aster), Buschmalve (Lavatera), Fackellilie (Kniphofia), Fetthenne (Sedum), Montbretie (Crocosmia) oder Sonnenhut (Rudbeckia).
Der Mönchspfeffer kann langfristig auch gut in nicht zu kleinen Gefässen auf dem Balkon oder der Terrasse gehalten werden, wo er, arrangiert mit anderen Kleinsträuchern und Stauden, gut zur Geltung kommt. Jedoch muss er während der kalten Jahreszeit geschützt überwintert werden. Das Gefäss kann zum Beispiel unter einem Vordach oder eingepackt mit Noppenfolie und Jute den Winter gut überstehen. Es ist darauf zu achten, dass der Mönchspfeffer während der Winterzeit eher trockener gehalten wird.
Der Zierstrauch ist, neben seinen optischen Vorzügen, auch eine sehr gute Nahrungsquelle für viele Insekten. Er wird vor allem von Bienen rege besucht und ist dadurch eine exzellente Bienenweide.

Pflege

Ein jährlicher Rückschnitt im Frühjahr auf ein Drittel bis ein Viertel der Höhe ist empfehlenswert. Dies fördert die Blühwilligkeit des Strauches. Zudem bleibt er kompakt und somit auch standfest. Ebenfalls wird dadurch die Langlebigkeit verbessert. Ansonsten ist der Zierstrauch sehr anspruchslos.

Geschichte und Heilkunde

Schon in der Antike erhielt der Mönchspfeffer eine hohe kultische Wertschätzung und war Symbol sexueller Enthaltsamkeit. So schmückten sich die Frauen Athens während den achttägigen Thesmophorien, einem Fruchtbarkeitsfest zu Ehren der Göttin Demeter, mit seinen Blüten. Zudem legten sie die Blätter auf ihr Lager, um ihre Keuschheit zu bewahren.
In den Klöstern waren die Früchte ein Ersatz für Pfeffer. Man war auch davon überzeugt, dass ihr Genuss die fleischliche Lust (Anaphrodisiakum) unterdrücken würde, worauf der deutsche Name Mönchspfeffer zurückzuführen ist. Zudem streuten die Mönche die Spreu des Zierstrauches auf ihre Bettlager.
In Italien war es Brauch, die Wege zu den Klöstern für die Novizen (= Mönch auf Probe) mit Mönchspfefferblüten zu bestreuen, welcher sich bis heute erhalten haben soll.
Franz von Sales (Fürstbischof von Genf, 1567–1622) erwähnt die Anwendung von Mönchspfeffer in seinem Büchlein Philothea im 13. Kapitel (Ratschläge zur Bewahrung der Keuschheit): "Wer sich auf das Kraut Agnus castus bettet, wird selbst keusch und schamhaft. So wird auch dein Herz von jeder Makel und böser Lust gereinigt, wenn es im Heiland ruht, dem wahrhaft reinen und makellosen Lamm."
Aber auch als Heilmittel kamen Teile der Pflanze schon früh zur Anwendung. So wurden diese bei Verletzungen, Unterleibsleiden, Wasser-, Milz- oder Lebersucht eingesetzt.
Heute noch ist der Mönchspfeffer eine beliebte Heilpflanze, die traditionell bei verschiedenen Frauenleiden angewendet wird. So kommt er unter anderem bei Wechseljahrbeschwerden oder Zyklusstörungen zum Einsatz.

Im Spätsommer von August bis September hat der Mönchspfeffer seinen blühenden Höhepunkt.
Im Spätsommer von August bis September hat der Mönchspfeffer seinen blühenden Höhepunkt.

Blüte

Violettblau

Höhe

1,5 bis 2 m

Standort

Vollsonnig und geschützt

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) liebt einen sonnigen, warmen Standort mit durchlässigem Boden.
Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) liebt einen sonnigen, warmen Standort mit durchlässigem Boden.
Vitex agnus castus 'Silver Spire'
Vitex agnus castus 'Silver Spire'
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