Kaum ein Baum ist so stark mit unserer Kulturgeschichte verbunden wie die Linde. Seit Jahrhunderten ist sie Treffpunkt auf Dorfplätzen, Symbol für Frieden, Liebe und Gerechtigkeit – und zugleich ein prachtvolles Gehölz mit majestätischem Wuchs.
Mit ihrem dichten Laubdach, dem süsslichen Blütenduft und ihrer eindrucksvollen Gestalt begeistert die Linde nicht nur Menschen, sondern auch Bienen, die sie zu Tausenden umschwärmen.
Die Gattung Tilia gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und umfasst etwa 40 Arten in Europa, Asien und Nordamerika.
Besonders bekannt sind in Mitteleuropa die Winterlinde (Tilia cordata) und die Sommerlinde (Tilia platyphyllos), die seit Jahrhunderten unsere Landschaften, Alleen und Gärten prägen. Die Gattung hat eine lange Tradition in Mythen und Brauchtum und war schon bei den Germanen und in der Antike ein hochgeschätzter Baum.
Linden sind sommergrüne, stattliche Laubbäume, die je nach Art 20 bis 30 m hoch werden können. Ihr Wuchs ist breitkronig bis pyramidenförmig, im Alter oft mit einer eindrucksvoll gewölbten Krone.
Die herzförmigen Blätter sind ein markantes Erkennungszeichen, variieren in der Grösse zwischen den Arten und verfärben sich im Herbst leuchtend gelb.
Von Juni bis Juli erscheinen die stark duftenden, gelblich-weissen Blüten, die in Trugdolden zusammenstehen und von einem charakteristischen Hochblatt begleitet werden. Aus ihnen entwickeln sich kleine Nussfrüchte, die vom Wind weit verbreitet werden.
Linden bevorzugen sonnige bis halbschattige Lagen und nährstoffreiche, frische Böden. Sie sind sehr anpassungsfähig, robust und langlebig, weshalb sie sich ideal für Alleen, grosse Hausgärten, Parks und repräsentative Pflanzungen eignen. Ihre dichte Krone spendet im Sommer willkommenen Schatten. In naturnahen Gärten sind sie zudem wegen ihres hohen ökologischen Wertes geschätzt: Lindenblüten sind eine der wichtigsten Bienenweiden Mitteleuropas.
Eine Linde benötigt kaum Pflege, da sie sich am richtigen Standort von selbst majestätisch entwickelt. Schnittmassnahmen sind nur in der Jugendphase oder zur Pflege von Lindenalleen nötig. Ältere Bäume vertragen auch einen stärkeren Rückschnitt und treiben zuverlässig wieder aus. Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren regelmässig gewässert werden, da sie noch empfindlicher gegenüber Trockenheit sind.
Die Linde gilt seit jeher als Symbolbaum. In vielen Dörfern Mitteleuropas wurde sie als Gerichtslinde oder Tanzlinde gepflanzt, unter deren Krone sich Menschen versammelten. Noch heute stehen uralte Linden als Kulturdenkmäler, manche über 1000 Jahre alt.
Auch in der Heilkunde spielt sie eine wichtige Rolle: Lindenblütentee ist ein bewährtes Hausmittel gegen Erkältungen und zur Beruhigung. Der süssliche Blütenduft macht Linden im Sommer zu einem unvergleichlichen Erlebnisbaum.
Das harte, aber fein zu bearbeitende Lindenholz wird bis heute geschätzt – insbesondere von Bildhauern, die seine gleichmässige Struktur lieben. Damit vereint die Linde kulturellen, ökologischen und ästhetischen Wert wie kaum ein anderes Gehölz.
Die in dem Artikel beschriebenen Pflanzen können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.
Juni bis Juli
20–30 m
(in Ausnahmefällen bis 40 m)
Sonnig bis halbschattig
Frisch-nährstoffreicher Boden