Eine harmonische Gartenanlage wird durch Bäume, Sträucher und Stauden geprägt und erhält so ihr unverwechselbares, individuelles Gesicht. Es sind die Pflanzen, die dem Garten Leben einhauchen und sie sind die eigentliche Seele des Gartens.
Das hat ganz viel mit der Form und dem Ausdruck der Pflanzen zu tun. Und schon sind wir beim Thema Gartenbonsa Individualität ist gefragt! So kommt es, dass ein perfekter Wuchs plötzlich nicht mehr "perfekt" ist. Von Menschenhand geformte Pflanzen hingegen, mit "Ecken und Kanten", werden zu lebenden Kunstwerken und zu unverwechselbaren Einzelstücken.
Anders als beim klassischen Bonsai, der immer in einer flachen Schale wächst, sind Gartenbonsai "normale" winterharte Formgehölze, die direkt in den Garten oder auch in grosse Gefässe gepflanzt werden. Meist handelt es sich um immergrüne Gehölze. Eine der häufigsten Arten ist die Föhre (Pinus). Aber auch Eibe (Taxus), Wacholder (Juniperus), Zeder (Cedrus) und Buchs (Buxus) sind weitere gut geeignete Arten für Gartenbonsais. Sie sind in unterschiedlichen Formen und Höhen erhältlich. Dank unserer grossen Auswahl werden sie bestimmt "ihren" persönlichen Gartenbonsai finden. Die lieferbaren Höhen variieren von 0,5 bis 4 Meter, je nach Art/Sorte, Gestaltung und Schnitt.
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Zuerst werden Gehölze mit einem interessanten, ausladenden, krummen oder malerischen Wuchs ausgewählt. Dann kommt der eigentliche künstlerische Akt, der die Pflanzen zu unverwechselbaren Unikaten und Persönlichkeiten macht. Nicht ins Bild passende Seitenäste werden weggeschnitten. Der "Rohling" wird ausgelichtet resp. ausgeputzt, wie der Fachmann sagt. Danach werden die Äste teilweise durch Festbinden in die gewünschte Form gebracht. Nach 2-4 Jahren bleiben sie in dieser Position auch ohne Hilfsmittel. Durch das jährliche Schneiden des Neuaustriebs, erhalten die Pflanzen ihr unverwechselbares Aussehen.
Japan und China sind die beiden Ursprungsländer der Bonsaikunst. In diesen Ländern bildet Bonsai eine eigenständige Kunstrichtung, wie z.B. die Dichtung, Malerei oder die Musik.
Der Japan-Garten versucht die Natur mit ihrer eigenen Ausdruckskraft und der naturgegebenen Harmonie in Form einer Miniaturlandschaft nachzuempfinden. Diese Gärten beeindrucken den Betrachter durch die Harmonie und vermitteln den Eindruck, eine wunderschöne Landschaft aus grosser Höhe zu betrachten. Schon nach kurzer Zeit überkommt den Betrachter ein Gefühl von innerer Ruhe und Gelassenheit. Aus diesen Gärten lässt sich neue, frische, körperliche und geistige Kraft schöpfen.
So lässt sich mit einem oder mehreren Gartenbonsais wunderbar ein Steingarten, ein Meditationsgarten oder ein typischer Teegarten gestalten. Stimmungsvoll ist die Nachbarschaft mit Wasser, so zum Beispiel bei einem Teich, Bach oder gar in Verbindung mit einem exklusiven Koi-Teich. Steine, ob klein oder gross sind vorzügliche Begleiter. Vergleicht man den Garten mit einem Bühnenbild, so verlangen die Gartenbonsais mit ihrer malerischen Gestalt und Form nach der Hauptrolle. Die übrige Inszenierung sollte diesen Pflanzen klar untergeordnet werden um ein stimmungsvolles, harmonisches Bild zu erhalten. Weniger ist mehr lautet hier die Devise.
Wird der Gartenbonsai in einem Gefäss verwendet, so muss auf einen genügend grossen Topf geachtet werden. Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen muss sorgfältig im Auge behalten werden, damit sich der Gartenbonsai gut entwickeln kann. Dieser Mehraufwand lohnt sich, denn der Einsatz als Kübelpflanze erweitert die Verwendungsmöglichkeiten enorm. Dachterrassen, Balkone, Sitzplätze und auch Hauseingänge erhalten so ein persönliches und exklusives Aussehen.
Wie bei normalen Gartenpflanzen aus dem Freiland, das heisst mit einem Wurzelballen, ist die Pflanzzeit von September bis Ende April ideal. Gartenbonsais aus Töpfen und Containern können das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
Bei der Pflanzung ist darauf zu achten, dass der Wurzelballen nicht zu tief gesetzt wird. Besser etwas zu hoch pflanzen, so dass der Ansatz des Wurzelballen noch sichtbar bleibt.
Für alle Gartenbonsais ist ein durchlässiger, humoser Boden von Vorteil. Um das Anwachsen zu erleichtern, kann der Boden mit Kompost oder Torfersatzprodukten verbessert werden. Nadelgehölze lieben es eher etwas sauer, so dass sie für das Beimischen von Torfersatzprodukten sehr dankbar sind. Nach dem Pflanzen nicht mit Wasser sparen und die neuen Garten-Stars gründlich einschwemmen.
Bei einem Gartenbonsai sollen sich an den Astenden eigentliche Kissen oder Kugeln bilden. Dies wird durch regelmässiges, jährliches Schneiden oder Brechen der frischen Austriebe, bei Föhren (Pinus) auch Kerzen genannt, erreicht. Ein idealer Zeitpunkt zum Schneiden ist gekommen, wenn die Kerzen ausgetrieben haben. Die Nadeln sollten noch nicht entwickelt sein. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, so sollte besser gebrochen werden. Da bei einem zu späten Schnitt der Kerzen, mit bereits entwickelten Nadeln, diese beschädigt und in ihrer gestutzten Form sichtbar bleiben würden. Ganz wichtig ist jedoch, dass nur etwa 1/2 bis 2/3 der Kerze oder des Neuaustriebs geschnitten, bzw. gebrochen wird. Von Mai bis spätestens Ende Juni sollten diese Arbeiten ausgeführt worden sein. Der Schnitt dient ausschliesslich dem Erhalt des speziellen Ausdrucks dieser Pflanzen. So kann es mit den Jahren sinnvoll sein, einen oder mehrere Äste ganz heraus zu schneiden, da die Kissen oder Kugeln immer dichter und grösser geworden sind und sich die Form und der Ausdruck sonst langsam verliert.
Dieses regelmässige Schneiden und Beobachten führt zu einer ganz speziellen Beziehung zu diesen Pflanzen. Die Schönheit der Natur wird auf eine ganz persönliche Art und Weise erleb- und erfahrbar.
Einige wenige Arten, wie zum Beispiel der kriechende Wacholder (Juniperus communis 'Green Carpet') müssen nicht oder nur wenig geschnitten werden. Diese schwach wachsende Sorte wurde an den Astenden auf eine stärker wachsende Sorte (Gerüst) aufveredelt. 'Green Carpet' hat schon von Natur aus einen sehr dichten, flachen und kompakten Wuchs, so dass mit den Jahren nur vereinzelt ein ganzer Ast heraus geschnitten werden muss.
Und zum Schluss noch ein ästhetischer Tipp: Bei allen rotholzigen Wachholdern (Juniperus) und Eiben (Taxus) kann die Rindenfarbe mi einem Trick stärker hervor gehoben werden. Dazu wird die Rinde mit einer Mischung aus Rapsöl und Wasser (Verhältnis 4 : 1) eingerieben. Die natürliche, rötliche Farbe wird dadurch intensiver. Diese Attraktivitätssteigerung hält relativ lange. Es braucht jährlich, je nach Standort und Pflanzenart, nur 1 bis 3 Behandlungen. Sollte die Rinde allzu schuppig sein, dann kann vorgängig mit einem Hochdruckrreiniger das Holz von losen Rindenteilen gesäubert werden. Diese Technik kann bei allen Nadelgehölzen angewendet werden. Wir möchten aber betonen, dass das etwas Feingefühl und Erfahrung voraussetzen, damit das Holz nicht verletzt wird.
Im Video 'Gartenbonsai' wird alles über dieses Thema anschaulich und leicht verständlich gezeigt.
Japan und China
50 cm bis 4 m
September bis Ende April