Hasel – Corylus avellana

Schon im Steinzeitalter waren die leckeren Haselnüsse für die Menschen eine geschätzte Sammelnahrung. Die uralte Kulturpflanze ist in unserem Land nicht nur für uns, sondern auch für Insekten und Vögel ein wahrer Gewinn. Erfahren Sie jetzt mehr über das einheimische, anspruchslose und pflegeleichte Ziergehölz.

Im Herbst trägt die Hasel essbare und schmackhafte Früchte. Foto © Reto Rohner
Im Herbst trägt die Hasel essbare und schmackhafte Früchte. Foto © Reto Rohner

Herkunft

Die Hasel (Corylus avellana), bekannt auch unter den Namen Haselstrauch oder Haselnussstrauch, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Der sommergrüne Strauch ist in Europa und Kleinasien heimisch und kommt auf einer Meereshöhe von bis zu 1'500 m vor. Die Hasel wächst vor allem in lichten Wäldern, an Waldrändern und in Feldhecken.
Der Artname 'avellana' bezieht sich auf die antike italienische Stadt Avella, welche nahe dem Vulkan Vesuv gelegen ist. Die Region um Avella ist schon seit dem Altertum bekannt für ihren Haselnussanbau.
Eine Vielzahl von Insektenarten ernähren sich unter anderem vom Blütenstaub, von den Blättern, Früchten oder dem Saft der Hasel.

Aussehen

Die anspruchslose Hasel ist ein vieltriebiger, aufrecht wachsender, grosser Strauch mit biegsamen Ästen. Er kann eine Wuchshöhe von 4 bis 5 m erreichen und bis zu 100 Jahre alt werden. Die sommergrüne Pflanze bildet Stockausschläge. An der Basis des Strauches entstehen Schösslinge, die im ersten Jahr mehrere Meter hoch werden können, sich aber erst im zweiten Jahr verzweigen und später zur Seite biegen.
Das rundlich gesägt Blatt ist von dunkelgrüner Farbe und hat einen kurzen, behaarten Blattstiel. Das Blatt ist runzelig und etwa 6 bis 10 cm lang. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelborange. Junge Blätter sind sehr lecker in einem Salat oder in einer Suppe verarbeitet. Sie können aber auch als Gemüsechips verwendet werden.
Die Hasel ist eine einhäusige Pflanze. Auf der Pflanze kommen männliche wie auch weibliche Blüten vor. Im zeitigen Frühjahr vor dem Blattaustrieb zeigen sich die männlichen Blüten in Form von zierlichen, 8 bis 10 cm langen und gelbgefärbten Kätzchen. Dagegen ist die weibliche Blüte fast unscheinbar. Als Frühblüher ist die Hasel ein wichtiger Pollenlieferant für die Honigbienen und andere Insekten.
Im Herbst trägt die Hasel essbare und schmackhafte Früchte. Sie werden von Kleinsäugern, sprich Eichhörnchen oder Mäusen sowie von Vögeln verbreitet. Diese Tiere nutzen die Haselnüsse als Nahrung und sorgen zugleich für die Ausbreitung der Samen, wenn Nüsse verloren oder Nahrungsverstecke vergessen gehen. Die Erntezeit der reifen Haselnüsse ist im September und Oktober. Haselnüsse können roh oder geröstet verzerrt werden. Die Röstung von Haselnüssen verstärkt den Nougatgeschmack. Haselnüsse gehören zu den gesündesten Nüssen überhaupt. Ihr Öl- und Eiweissgehalt ist sehr hoch. Somit ist die Nuss eine wahre Kraftnahrung. Die Nüsse werden vor allem für Backwaren, Süssigkeiten und Speiseeis verwendet. Das aus den Nüssen gewonnene Haselnussöl mit seinem frischen, nussigen Geschmack ist eine Kostbarkeit in jeder Küche. Gemüse, Salate und Nusskuchen lassen sich damit verfeinern.
Schon im Steinzeitalter war die Haselnuss ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Die heute im Handel erhältlichen Haselnüsse sind jedoch meist Nüsse der Art Lambertshasel (Corylus maxima). Die grössten Haselnussexporteure sind die Türkei, Georgien und Italien. Der grösste Abnehmer von Haselnüssen ist der italienische Süsswarenhersteller Ferrero (Nutella, Raffaello, Kinder-Überraschung etc.). Die grössten Haselnuss-Konsumenten sind die Schweizer mit einem Verzehr von 2,1 Kilogramm pro Kopf pro Jahr. Das muss wohl am Verzehr von Schokolade liegen.

Standort/Verwendung

Der einheimische Haselstrauch bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte auf durchlässigem, normalem Gartenboden. Es ist darauf zu achten, dass dem Hasel genug Raum für die natürliche Entwicklung zur Verfügung steht. Ansonsten ist das Gehölz sehr anspruchslos und robust.
Neben der Nutzpflanze ist die Hasel auch eine durchaus attraktive Zierpflanze. Sie eignet sich als Sichtschutz oder in Wild- und Schutzhecken kombiniert mit verschiedenen, einheimischen Gehölzen.
Durch ihre Wuchsgrösse ist sie in Einzelstellung oder in Gruppen gepflanzt, ein idealer Schattenspender in grösseren Gärten.

Pflege

Die pflegeleichte Hasel wächst zu einem mehrstämmigen Grossstrauch mit zunehmend dichter Krone heran. Ein regelmässiger Auslichtungsschnitt ist angebracht. Dazu entfernen Sie ältere Äste nahe am Ansatz im Herbst oder zeitigen Frühjahr. Das Gehölz erträgt auch einen radikalen Rückschnitt. Jedoch muss danach einige Jahre mit wenigen Haselnusserträgen gerechnet werden.

Kulturelle Bedeutung der Hasel

Die leicht biegsamen Äste der Hasel werden seit Jahrtausenden als Wünschelrute verwendet. Sie dienen den Rutengängern auf der Suche nach Wasseradern und Energiefeldern. Das Holz der Hasel ist ein sehr guter Leiter für Energieströme. 

Früher glaubte man an eine blitzabweisende Kraft des Haselstrauches. Demzufolge steckte man Haselnusszweige ans Fenster, wenn ein Gewitter aufkam.
Die Hasel ist ein Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit, Unsterblichkeit, Frühling und glückhaften Beginn. Hier finden Sie den Artikel "Die Symbolik der Pflanzen". Als Glücksbringer und Fruchtbarkeitssymbol wird auch heute noch in gewissen Ländern bei der Hochzeit das Brautpaar mit Haselnüssen beworfen, oder man schenkt der Braut einen Korb mit Haselnüssen.
Dem Gehölz wurden früher abwehrende Eigenschaften zugesprochen. Mit einem Haselzweig sollte man sich der Schlangen und Hexen erwehren können.

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Im Herbst trägt die Hasel essbare und schmackhafte Früchte.  Foto © Reto Rohner
Im Herbst trägt die Hasel essbare und schmackhafte Früchte.
Foto © Reto Rohner

Erntezeit Früchte

September / Oktober

Höhe

4 bis 5 m

Standort

Sonnig bis halbschattig

Auffällig sind die langen Kätzchen im zeitigen Frühjahr. Das sind die männlichen Blüten.
Auffällig sind die langen Kätzchen im zeitigen Frühjahr. Das sind die männlichen Blüten.
Corylus avellana
Corylus avellana
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