Maulbeere – Morus

Die aromatischen und süssen Früchte der Maulbeere sehen aus wie Brombeeren. Ihr Geschmack ist einzigartig. Die Frucht kann ab Juli bis September geerntet werden, und zwar jeden Tag. Denn täglich reifen neue Früchte, die zum Naschen geeignet sind.

Je nach Art und Reifegrad haben die Früchte eine weisse, rote, purpurne oder schwarze Färbung. Von Juli bis September sind die Früchte reif zum Ernten.  Foto © PlantaPro
Je nach Art und Reifegrad haben die Früchte eine weisse, rote, purpurne oder schwarze Färbung. Von Juli bis September sind die Früchte reif zum Ernten.
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Die Maulbeere ist ein attraktiver und pflegeleichter Strauch oder kleiner Baum, der durch sein charaktervolles Wuchsbild und die aromatischen Früchte besticht. Selbst im Gefäss ausgepflanzt macht das Gehölz eine gute Figur auf der Terrasse oder dem Balkon.

Herkunft

Die Maulbeere (Morus), auch Maulbeerbaum genannt, gehört wie die Feige (Ficus) zur Familie der Maulbeerbaumgewächse (Moraceae). Die Gattung der Maulbeere besteht aus zwölf Arten, welche ursprünglich in den gemässigten und subtropischen Regionen auf der Nordhalbkugel verbreitet waren. Schon zur Zeit der Römer wurden Maulbeeren in allen wärmeren Regionen Europas, wo ein Weinbauklima herrscht, kultiviert.
Die in Europa bekanntesten Maulbeer-Arten sind die Weisse Maulbeere (Morus alba), die Schwarze Maulbeere (Morus nigra), beide aus Asien stammend, sowie die Rote Maulbeere (Morus rubra), welche aus Nordamerika stammt. Die Weisse Maulbeere wird seit über 4500 Jahren für die Seidenproduktion genutzt. Die Schwarze Maulbeere hat wegen ihren wohlschmeckenden Früchten eine weite Verbreitung gefunden.

Aussehen

Die Maulbeere ist ein sommergrüner Strauch oder Baum, der in unseren Breitengraden eine Wuchshöhe von 6 bis 15 m erreichen kann. Die Kronenbreite kann bis zu 5 m betragen.
Die Pflanze führt einen weissen Milchsaft im Gehölz und hat eine graubraune Rinde. Die Rinde ist sehr weich und faserig. In Asien wird die Rinde heute noch zur Herstellung des edlen Japanpapiers vom Holz geschält. Das Laub treibt sehr spät aus. Die Blattform kann am selben Gehölz stark variieren. Meistens ist das Blatt breit-eiförmig bis herzförmig, oftmals aber auch zwei- und dreifach gelappt, ähnlich den Feigenblättern. Im Herbst verfärbt sich das Laub in verschiedene Gelbtöne.
Die Blütezeit der Maulbeere ist von Mai bis Juni. Dann erscheinen die vielzähligen Blütenstände in Kätzchen- oder Köpfchenform. Die Maulbeere besitzt männliche wie auch weibliche Blüten auf derselbe Pflanze. Sie ist also einhäusig getrenntgeschlechtlich und somit selbstfruchtbar. Für die Übertragung der Pollen (Befruchtung) sorgt der Wind.
Nach der Blüte erscheinen essbare Früchte, deren Form an Brombeeren erinnert. Sie sind aber deutlich länger, fast zylinderförmig. Je nach Art und Reifegrad haben die Früchte eine weisse, rote, purpurne oder schwarze Färbung. Von Juli bis September sind die Früchte reif zum Ernten. Die Früchte sollten gleich verarbeitet oder verzehrt werden, denn sie sind nicht lagerfähig. Nicht nur für den Menschen, auch für Vögel, Eichhörnchen und Insekten sind Maulbeeren ein Schmaus.
In den Hauenstein Gartencentern gibt es verschiedene Arten und Sorten der Maulbeere:
Die Weisse Maulbeere (Morus alba) hat eine Wuchshöhe von 5 bis 7 m und kann als Grossstrauch oder kleiner Baum im Garten gepflanzt werden. Ihre essbaren Früchte sind von weisser bis schwarzroter Farbe. Der Geschmack ist brombeerartig und süsslich, jedoch sehr fade. Bei den Vögeln sind die Früchte sehr beliebt. Von der Weissen Maulbeere überrascht auch die Hänge-Maulbeere (Morus alba ‘pendula’) mit einer Wuchshöhe von 2 bis 4 m. Ihre dicht beblätterten Zweige hängen bis zum Boden herab.
Die Früchte der Schwarzen Maulbeere (Morus nigra) sind viel aromatischer und sehr saftig. Sie haben eine purpurne bis dunkelviolette Farbe und können ab August frisch ab dem Baum gegessen werden. Der Grossstrauch oder kleine Baum hat eine Wuchshöhe von 5 bis 7 m.
Für kleinere Platzverhältnisse und Gefässe eignet sich die Zwergmaulbeere (Morus mojo berry) mit einer Wuchshöhe von 1,5 bis 2 m ideal. Ihre schwarzen, süssen Früchte sind roh, eingekocht oder getrocknet ein Schmaus für den Gaumen.

Standort und Verwendung

Die Maulbeere bevorzugt sonnige Standorte an geschützter Lage. Der Boden sollte tiefgründig und nährstoffreich sein.
Das Gehölz entwickelt mit den Jahren ein charaktervolles Wuchsbild und ist ein Blickfang in jedem Hausgarten. Die Maulbeere kann in Einzelstellung als Obst- oder Spaliergehölz sowie auch als Heckengehölz verwendet werden. Die breite und dicht beblätterte Krone der Pflanze ist ein guter Schattenspender im Sommer. Kleinwüchsige Sorten der Maulbeere eignen sich bestens für Gefässe. So kann man die reifen und schmackhaften Früchte auch auf dem Balkon oder der Terrasse ernten.
Maulbeerfrüchte sind sehr süss und saftig. Die Weisse Maulbeere ist im Vergleich zur Roten und Schwarzen Maulbeere weniger intensiv im Geschmack. Sie ist nicht lagerfähig. Deswegen kann man sie meistens in getrockneter Form kaufen. Ihr Geschmack ähnelt dem der Rosine. Beim Trocknen verliert die Maulbeere ihre Farbe und sieht sandfarben bis transparent aus. Aus frisch gepflückten Früchten kann Maulbeersaft hergestellt werden. Der Saft hat eine cremige Konsistenz, eine rehbraune Farbe und schmeckt ähnlich wie Brombeersaft mit einem leichten Rosenaroma.
Die Blätter der Weissen Maulbeere (Morus alba) werden für die Zucht des Seidenspinners verwendet. Der Seidenspinner ist ein Schmetterling. Die Seidenraupe ist die Larve des Seidenspinners und hat die Fähigkeit, Seide zu spinnen, und verpackt sich in einem Kokon aus einem 900 m langen Seidenfaden. 8 Tage nach dem Einspinnen verpuppt sich die Seidenraupe. Nach weiteren 8 Tagen schlüpft der Schmetterling aus dem Kokon. Die Seidenraupe ernährt sich ausschliesslich von Maulbeerblättern. Deswegen wurden die Maulbeeren in Europa eingeführt. Ganze Landschaften, vor allem in Südeuropa, wurden durch die Maulbeeren, die Seidenraupenzucht und die Seidenproduktion geprägt. Jedoch verdrängten die günstigen Seidenimporte aus Südostasien anfangs des 20. Jahrhunderts die europäische Seidenzucht.
Die Blätter können auch als Teeaufguss zur Behandlung von Blasen- und Harnwegsentzündungen verwendet werden.

Pflege

Die Maulbeere ist ein sehr anspruchsloses und pflegeleichtes Gehölz. Im Frühjahr ist der Strauch dankbar über eine Gabe Kompost, die man im Bereich des Stammes leicht in den Boden einarbeitet.
Die Pflanze ist gut schnittverträglich und kann auch als Hecke oder Spalier erzogen werden. Die nötigen Schnittmassnahmen dafür werden im Frühjahr getroffen.
Wird eine Maulbeere neu im Garten oder im Gefäss gepflanzt, so empfiehlt es sich, während den ersten Jahren einen Winterschutz anzubringen. Ausgepflanzte Exemplare können mit einer dicken Mulchschicht aus Laub vor Frost geschützt werden. Maulbeeren in Gefässen werden vor Frost geschützt, indem das Gefäss zum Beispiel mit Kokosgewebe eingefasst wird.

Je nach Art und Reifegrad haben die Früchte eine weisse, rote, purpurne oder schwarze Färbung. Von Juli bis September sind die Früchte reif zum Ernten.  Foto © PlantaPro
Je nach Art und Reifegrad haben die Früchte eine weisse, rote, purpurne oder schwarze Färbung. Von Juli bis September sind die Früchte reif zum Ernten.
Foto © PlantaPro

Herbstfärbung

Gelb

Höhe

6 bis 15 m

Standort

Sonnig

Die Maulbeere ist ein sommergrüner Strauch oder Baum, der in unseren Breitengraden eine Wuchshöhe von 6 bis 15 m erreichen kann.
Die Maulbeere ist ein sommergrüner Strauch oder Baum, der in unseren Breitengraden eine Wuchshöhe von 6 bis 15 m erreichen kann.
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