Kaum ein anderes Gehölz bringt solch eine spektakuläre Herbstfärbung hervor wie der Amberbaum. Von Goldgelb über leuchtendes Orange bis zu tiefem Scharlachrot und Purpur – die Krone eines Liquidambar wirkt im Herbst wie ein Feuerwerk der Farben.
Doch nicht nur im Herbst, auch mit seiner markanten Rinde, der eleganten Krone und den sternförmigen Blättern weiss der Amberbaum das ganze Jahr über zu begeistern. Wer ein edles Solitärgehölz für Garten oder Park sucht, findet im Amberbaum einen idealen Begleiter.
Die Gattung Liquidambar gehört zur Familie der Altingiaceae und ist mit etwa fünf Arten in Nordamerika, Asien und im Mittelmeerraum verbreitet. Besonders bekannt ist der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua), der seit Jahrhunderten in europäischen Parks kultiviert wird. Der botanische Name bedeutet „flüssiger Bernstein“ und verweist auf das wohlriechende Harz, das schon die Azteken als Räucherwerk, Heilmittel und Parfum nutzten.
Liquidambar sind sommergrüne Laubbäume, die je nach Art und Standort bis zu 20 m hoch werden können. Charakteristisch sind ihre sternförmigen, fünf- bis siebenlappigen Blätter, die ein wenig an Ahorn erinnern. Im Herbst verwandeln sie sich in ein Farbspiel aus Gelb, Orange, Scharlach und Violett – kaum ein anderes Gehölz bietet eine so intensive und lang anhaltende Herbstfärbung.
Die Krone ist anfangs schmal pyramidenförmig, später breiter und malerisch. Die Borke älterer Bäume ist dunkel und längsrissig, was im Winter zusätzlich Struktur und Zierwert bietet. Kleine, kugelige Fruchtstände bleiben oft bis in den Winter am Baum hängen.
Amberbäume bevorzugen sonnige, warme Standorte mit nährstoffreichen, durchlässigen Böden. Besonders schön entwickeln sie sich auf leicht sauren Substraten. Kalkreiche Böden vertragen sie weniger gut. Ideal ist ein geschützter Platz im Garten, da junge Pflanzen frostempfindlich sein können.
Als Solitärgehölz ist Liquidambar ein wahrer Blickfang – ob im Hausgarten, im Park oder in repräsentativen Anlagen. Durch seine klare Wuchsform passt er auch in moderne Gärten, während die intensive Herbstfärbung in naturnahe Pflanzungen spektakuläre Akzente setzt.
Der Amberbaum ist am richtigen Standort weitgehend pflegeleicht. Ein Rückschnitt ist nicht nötig und sollte – ähnlich wie bei Ahorn – vermieden werden, da Schnittwunden nur schlecht verheilen. In den ersten Jahren ist Winterschutz sinnvoll, ältere Exemplare sind jedoch robust. Eine gleichmässige Wasserversorgung unterstützt gesundes Wachstum und fördert eine kräftige Herbstfärbung.
Der Amberbaum verdankt seinen Namen dem Bernstein-ähnlichen Harz, das beim Anritzen der Rinde austritt. Dieses Harz wird Storax genannt. Schon die Azteken verwendeten es als Räucherwerk, Heilmittel gegen Atemwegserkrankungen und als Grundstoff für Parfum. Auch in der Antike und im Mittelalter war Storax in Europa ein geschätztes Handelsgut – unter anderem als Zutat für Salben, Balsame und religiöse Zeremonien.
Im 19. Jahrhundert war es so begehrt, dass es sogar als Ersatz für Weihrauch genutzt wurde. Der angenehme, leicht süsslich-balsamische Duft machte Storax zu einer wichtigen Grundlage in der Parfümherstellung und Aromatherapie.
Heute ist es vor allem die herausragende Herbstfärbung, die Liquidambar unverwechselbar macht. Kaum eine andere Baumart zeigt ein solches Farbfeuerwerk über mehrere Wochen hinweg. In Kombination mit seiner eleganten Krone und der auffälligen Rinde macht ihn das zu einem echten Vier-Jahreszeiten-Baum.
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