Pfaffenhütchen – Euonymus europaeus

Zunächst noch unscheinbar, entfaltet das pflegeleichte Pfaffenhütchen im Herbst seine ganze Schönheit. Das einheimische Ziergehölz ist vor allem wegen seinen hübschen, leuchtend gefärbten Früchte attraktiv, die geöffnet ebenfalls schöne Samen sichtbar werden lassen. Die Pflanze besticht durch ihren herrlichen Fruchtschmuck und das glühende Herbstgewand. Damit zieht sie alle Aufmerksamkeit auf sich.

Wenn sich die Früchte öffnen, werden orangefarbene Samen sichtbar.
Wenn sich die Früchte öffnen, werden orangefarbene Samen sichtbar.

Herkunft

Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), auch gewöhnlicher Spindelstrauch genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae) gehört. Zur Gattung ‘Euonymus’ gehören über 170 Arten immergrüner und laubabwerfender Sträucher. Das Gehölz ist in der Schweiz einheimisch und hat seinen Ursprung in Europa, mit Schwerpunkt in Mitteleuropa. Sein Verbreitungsgebiet reicht bis nach Asien und ins Kaukasusgebiet, wo das Pfaffenhütchen bevorzugt an Waldrändern, in Hecken und an Abhängen vorkommt.
Der Name ‘Pfaffenhütchen’ kommt vom Fruchtschmuck des Gehölzes, der in seiner Form an die schwarzseidenen Käppchen erinnert, welche die Priester zu Hause oder bei einem Gang über die Strasse tragen. Die Namensgebung ‘Spindelstrauch’ deutet darauf hin, dass früher aus dem Holz des Pfaffenhütchens Webspindeln hergestellt wurden.

Aussehen

Der sommergrüne Zierstrauch hat einen locker aufrechten Wuchs und kann 3 bis 4 m hoch werden. Seine grünen, kantigen und teils korkigen Zweige sind typisch für das Gehölz. Die länglichen, dunkelgrünen und bis 7 cm langen Laubblätter verfärben sich im Herbst orangerot.
Die Blüten sind unscheinbar und erscheinen von Mai bis Juni in grüngelber Farbe. Hingegen zieren ab dem Spätsommer attraktive, rosa bis orangerote, lang haftende 1 bis 1.5 cm grosse Kapselfrüchte das Pfaffenhütchen. Die Früchte öffnen sich, und orangefarbene Samen werden sichtbar. Das Rotkehlchen liebt diese Früchte und besucht den fruchtbehangenen Strauch rege. Deswegen bezeichnet man die Früchte auch als ‘Rotkehlchen-Brot’. Die Blätter sowie die Früchte sind giftig.

Standort/Verwendung

Das Pfaffenhütchen ist sehr unkompliziert, was den Standort anbelangt. Es kommt mit jedem nährstoffreichen Gartenboden gut zurecht. Eine sonnige bis halbschattige Lage ist optimal. Je sonniger der Standort ist, desto intensiver fällt die Herbstfärbung aus.
Das Ziergehölz macht sich gut in Einzelstellung oder in Gruppen gepflanzt und zieht vor allem im Herbst mit seinem farbenprächtigen Laub und den auffälligen Früchten die Blicke auf sich.
Wegen seiner relativ hohen Schattentoleranz kann das Gehölz unter die lichte Krone von grösseren Bäumen gepflanzt werden.
Tolle Gartenbilder ergeben sich unter anderem in Kombinationen mit gelbhalmigen Ziergräsern wie dem Pfeifengras (Molinia), oder den blauen Blüten des Eisenhuts (Aconitum) und des Rittersporns (Delphinium).
Das Ziergehölz passt sehr gut in Naturgärten und bereichert frei wachsende Wild- und Vogelschutzhecken. 
Das Holz des Pfaffenhütchens wird heute noch in der Drechselei sowie zur Zeichenkohlengewinnung verwendet. Auch für die Herstellung von Putzholz für den Uhrmacher wird es verwendet.
In der Volksheilkunde wurde das Pfaffenhütchen früher als harntreibendes Mittel genutzt. Auch dienten Abkochungen und andere Aufbereitungen der Pflanze als Mittel gegen Ungeziefer, Krätzmilben und Läuse. Aufgrund der Toxizität wird die Pflanze heute nicht mehr als Heilmittel eingesetzt.

Pflege

Das Gehölz ist sehr pflegeleicht. Ein Rückschnitt ist nicht nötig, sofern der Pflanze genügend Platz zur Entfaltung zur Verfügung steht. Es genügt, im Herbst die toten oder beschädigten Äste zu entfernen. 
Im Frühjahr kann Kompost in den Boden eingearbeitet werden, was den Fruchtansatz fördert.

Wenn sich die Früchte öffnen, werden orangefarbene Samen sichtbar.
Wenn sich die Früchte öffnen, werden orangefarbene Samen sichtbar.

Blütezeit

Mai bis Juni

Höhe

3 bis 4 m

Standort

Sonnig bis halbschattig

Ab dem Spätsommer zieren attraktive, rosa bis orangerote, lang haftende 1 bis 1.5 cm grosse Kapselfrüchte das Pfaffenhütchen.
Ab dem Spätsommer zieren attraktive, rosa bis orangerote, lang haftende 1 bis 1.5 cm grosse Kapselfrüchte das Pfaffenhütchen.
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