Schnittblumen Stauden – Natürliche Vielfalt aus dem eigenen Garten

Stauden sind die ruhigen Stars im Beet – und fantastische Lieferanten für die Vase. Sie kommen Jahr für Jahr wieder, bieten eine enorme Formen- und Farbenvielfalt und lassen sich vom frühen Frühling bis in den Spätherbst hinein schneiden. 

Wer Stauden bewusst als Schnittblumenplantage nutzt, erhält nachhaltige, duftende Arrangements mit viel Charakter – und fördert nebenbei die Biodiversität im Garten.

Eryngium planum
Eryngium planum

Warum Stauden als Schnittblumen?

Im Gegensatz zu einjährigen Schnittblumen müssen Stauden nicht jedes Jahr neu ausgesät werden. Sie bauen ein stabiles Wurzelsystem auf, sind robust und liefern über viele Jahre verlässliche Blüten. 

Viele Stauden bieten zudem interessantes Laub, Samenstände und Strukturen, die Arrangements Tiefe geben – von zarten Dolden über luftige Ähren bis zu prägenden Schirmblüten.


Geeignete Arten und ihre Besonderheiten

  • Echinacea purpurea (Sonnenhut) – Kräftige, haltbare Blüten mit markanten Kegeln; bringt Farbe und Struktur, hält in der Vase 7–10 Tage.

  • Phlox paniculata (Hoher Phlox) – Duftklassiker für Sommerbouquets; am Morgen schneiden und sofort kühlen, dann gute Haltbarkeit.

  • Delphinium (Rittersporn) – Vertikale Eleganz; früh schneiden, wenn die untersten Blüten offen sind.

  • Achillea millefolium (Schafgarbe) – Flache Dolden in vielen Tönen; frischt Arrangements auf, hervorragend auch zum Trocknen.

  • Alchemilla mollis (Frauenmantel) – Limettengelbe Schleierwolken; perfekter Füller, sehr vielseitig.

  • Helenium (Sonnenbraut) – Warme Spätsommerfarben; schnittbar, wenn die Blütenkreise sichtbar sind.

  • Veronicastrum virginicum – Feine Kerzen für moderne, naturnahe Sträusse; langstielig, elegant.

  • Rudbeckia fulgida / subtomentosa – Sonnige Strahlenblüten; robust und mit präsenter Wirkung.

  • Aster (Herbstaster) – Späte Farbe, ideal für Übergänge in den Herbst; gerne mit Gräsern kombiniert.

  • Monarda (Indianernessel) – Aromatisches Laub, besondere Blütenform; früh schneiden und gut entblättern.

  • Eryngium (Mannstreu) – Stahlblaue Disteloptik, sehr haltbar frisch und getrocknet.

  • Hylotelephium (Sedum, Fetthenne) – Standfeste Dolden, späte Saison; hervorragend für Spätsommer- und Herbstarrangements.

  • Paeonia (Pfingstrose, staudig) – Frühling bis Frühsommer; schneiden im Ballonstadium für beste Haltbarkeit.

Schneiden, Vorbereiten, Haltbarkeit

  • Zeitpunkt – Am frühen Morgen schneiden, wenn die Pflanzen gut mit Wasser versorgt sind.

  • Stadium – Nicht zu früh, nicht zu spät: Viele Stauden hält man am längsten, wenn ein Drittel der Blüte geöffnet ist (Ausnahme: Pfingstrosen im Ballonstadium).

  • Schnitttechnik – Schräg anschneiden, untere Blätter entfernen, die ins Wasser ragen würden.

  • Wasser & Hygiene – Saubere Vase, frisches, kühles Wasser; Wasser alle 1–2 Tage wechseln.

  • Konditionieren – 2–4 Stunden im Kühlen anwässern lassen (schattig, zugfrei).

  • Nachpflege – Enden alle 2–3 Tage frisch anschneiden; direkte Sonne und Heizquellen meiden.

Gestaltungsideen: Natur trifft Eleganz

Schnittstauden entfalten ihren Reiz besonders in strukturierten Mischungen: 

Luftige Ähren (Veronica, Veronicastrum) treffen auf flache Dolden (Achillea, Sedum) und prägende Scheiben (Echinacea, Rudbeckia).
Ein Grasakzent (z. B. Panicum, Pennisetum) bringt Bewegung und verbindet Farben. Frauenmantel füllt Zwischenräume, während Eryngium oder Disteln Kanten und Kontur schaffen. 

Wer Samenstände stehen lässt, hat im Spätherbst und Winter ausserdem Material für Trockenkranz & Co

Nachhaltigkeit und Biodiversität

Schnitt aus Staudenbeeten ist ressourcenschonend: keine Flugware, kein Einwegplastik, weniger Düngung. 

Gleichzeitig fördern reich blühende Stauden Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. 

Tipp: Staffelung im Beet – nicht alles gleichzeitig schneiden, einzelne Blütenstängel gezielt stehen lassen; so bleibt Nahrung im Garten und Material für die nächste Runde verfügbar.

Pflege des Schnittgartens

Ein Rückschnitt nach der Blüte hält die Pflanzen in Form und fördert eine gesunde Entwicklung. Das regelmässige Teilen älterer Horste – etwa alle drei bis fünf Jahre – sorgt für Vitalität und üppige Blüten. 

Eine Mulchschicht aus reifem Kompost verbessert die Bodenstruktur, hält die Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. Wer regelmässig schneidet, regt viele Arten zu einer zweiten, oft besonders üppigen Blüte an.

Eryngium planum
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Monarda Cambridge Scarlet
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Delphinium Völkerfrieden
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Paeonia lactiflora Sorbet
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Sedum Herbstfreude
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Veronica long Schneeriesin
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