Sanddorn – Hippophae rhamnoides

Der bizarre Wuchs, das silberne Laub und der orangefarbene Fruchtschmuck des einheimischen Sanddorns, machen den Strauch zu einem interessanten Ziergehölz. Der anspruchslose Vitaminspender mit imposantem Zierwert findet vielseitige Verwendung im hauseigenen Garten wie auch in der freien Landschaft. Kaum ein anderes Gehölz besitzt eine gleich hohe ingenieurbiologische Bedeutung wie der Sanddorn.

Die Blattoberseite ist anfangs, wie auch die jungen Zweige, mit silbrigen Sternhaaren besetzt, verkahlt in der Folge und zeigt dann eine graugrüne Färbung.
Die Blattoberseite ist anfangs, wie auch die jungen Zweige, mit silbrigen Sternhaaren besetzt, verkahlt in der Folge und zeigt dann eine graugrüne Färbung.

Herkunft

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides), unter anderem auch Weidendorn oder rote Schlehe genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sanddorne (Hippophae) und wird der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae) zugeordnet.
Der botanische Gattungsname «Hippophae» enthält die beiden griechischen Wörter «hippos» (Pferd) und «phaes» (leuchtend). Der Artname «rhamnoides» geht auf das Wort «rhamnus» zurück, was Dorn bedeutet und auf die Bedornung des Sanddorns Bezug nimmt.
Sein Verbreitungsgebiet umfasst ganz Europa und Asien, wo er in sonnigen Lagen von der Ebene bis zu 1800 m.ü.M. in den Alpen und 5000 m.ü.M. in Asien vorkommt. Die ursprüngliche Heimat des Sanddorns befindet sich in Nepal. Eiszeitliche Verschiebungen führten dann zur weiteren Verbreitung.
In seinem Entwicklungsverhalten ist der Sanddorn dem rauen Klima der Gebirge und Meeresküsten angepasst. Er wird als Pioniergehölz bezeichnet. Pflanzen dieser Gruppe besiedeln extreme Standorte als erste und bereiten diese für nachfolgende Pflanzen vor.
Ingenieurbiologisch zeichnet sich der Sanddorn durch Windbeständigkeit, Erträgnis salzhaltiger Böden und ein weitreichendes Wurzelsystem aus. Daher wird er gerne zur Bodenbefestigung sandiger Standorte wie Dünen, Fluss- und Küstengebiete eingesetzt.

Aussehen

Der kräftig und sperrig wachsende, bedornte Grossstrauch hat eine Wuchshöhe von 3 bis 5 m. Die zahlreichen Zweige des zweihäusigen Sanddorns sind im Jugendstadium dicht von silbrigen Sternhaaren überzogen und besitzen an den Spitzen dornige Auswüchse. Im Alter wird die Rinde bräunlich. Die kurzgestielten, weidenähnlichen Blätter sind wechselständig angeordnet. Das ganzrandige, schmale Blatt ist leicht gerollt und wird bis zu 6 cm lang. Die Blattoberseite ist anfangs, wie auch die jungen Zweige, mit silbrigen Sternhaaren besetzt, verkahlt in der Folge und zeigt dann eine graugrüne Färbung. Die Blattunterseite ist dicht mit Schildhaaren bedeckt und weist deswegen eine weiss-filzige Behaarung auf.
Die Blüten erscheinen Anfang April bis Anfang Mai und sind eher unscheinbar. Doch im Herbst schmückt ein reicher, orangefarbener Fruchtbehang diesen einheimischen Strauch. Die essbaren Früchte sind bis tief in den Winter haftend und weisen einen ungewöhnlich hohen Vitamin-C-Gehalt auf (mehr als bei Zitronen und Orangen). Durch ihre lange Haftung stellen die Beeren besonders in der kalten Jahreszeit eine wertvolle Nahrungsquelle für verschiedene Vögel, wie zum Beispiel den Fasan, dar.
Das Fruchtfleisch der Beeren enthält zwischen 3 und 5% Öl. Sanddornöle sind reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, haben einen sehr hohen Anteil Carotine und vereinigen praktisch den gesamten Vitaminkomplex in sich.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Obstarten ist selbst die unscheinbare Blüte des Sanddorns gegenüber Spätfrösten sehr widerstandsfähig. Das gleiche gilt auch für die jungen Früchte. Somit ist die Nutzung des Sanddorns auch in spätfrostgefährdeten Lagen möglich, die für andere Obstarten aus diesem Grund ausscheiden. Hinzu kommt, dass der Strauch als Windblütler nicht auf Insektenbesuch angewiesen ist, um einen reichen Fruchtansatz zu garantieren.

Standort/Verwendung

Der äusserst lichthungrige Sanddorn liebt sandigen, durchlässigen Boden und sollte, da Ausläufer treibend, möglichst im Wurzelbereich ungestört bleiben. Bei Anpflanzungen in sensiblen Bereichen des Hausgartens empfiehlt es sich, eine Rhizomsperre einzusetzen.
Der Sanddorn vereinigt Zier- und Obstwert und ist sehr vielseitig zu verwenden. Das Gehölz ist extrem salzverträglich und kann daher ideal zu Begleitpflanzung von Verkehrswegen dienen. Zudem ist es rauchfest, hitzeverträglich, windfest und frosthart. Es bietet sich daher ideal für die Bepflanzung von Industrieanlagen, für den innerstädtischen Bereich, in Schutzpflanzungen oder für ähnliche Standorte an. Sanddorn verträgt unter anderem auch Überflutungen und Erschütterungen. Er gedeiht und fruchtet auch in Gefässen, dieses sollte aber gross bemessen sein – es empfiehlt sich ein Minimum von 60 cm.

Dank der imposanten Wirkung in Solitär- und Gruppenpflanzungen, dem bizarren Wuchs, dem silbernen Laub und der orangefarbenen Früchte eignet sich Sanddorn darüber hinaus als interessantes Ziergehölz für den hauseigenen Garten. Mitunter dient das Sanddorngebüsch auch als Zufluchtsstätte und Brutort für die einheimische Vogelwelt wie auch als Nahrungslieferant.
Um im Herbst die süssen Früchte des Sanddorns ernten und geniessen zu können, sind zwei Sträucher, ein weiblicher und ein männlicher Strauch, notwendig. Der Sanddorn ist eine zweihäusige Pflanze. Das heisst, auf einer Pflanze kommen entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten vor. Demzufolge bilden sich die Früchte nur an der weiblichen Pflanze. Eine männliche Pflanze kann hingegen mehrere weibliche Pflanzen bestäuben.

Pflege

Der Sanddorn ist sehr anspruchslos, was die Pflege anbelangt. Nach einigen Jahren kann im Winter ein Schnitt erforderlich sein, der sich allerdings auf das Herausschneiden von alten Trieben beschränkt. Das letztjährige Holz sollte beim Rückschnitt verschont bleiben, da es sonst zum Ausfall der Blüte und damit der Ernte führen wird. Sanddorn blüht und fruchtet immer nur am letztjährig gewachsenen Holz.

Industrielle und medizinische Nutzung

Sanddorn wird heute in einer breiten Produktpalette angeboten. Aufgrund schwieriger Erntebedingungen und einer langen Anlaufphase von etwa 6 bis 8 Jahren bis zum ersten Vollertrag, ist Sanddorn ein relativ teurer Rohstoff. Als Getränk wird Sanddorn als orangefarbener dicker Fruchtsaft, Nektar und als Bestandteil von Mixgetränken und Cocktails angeboten. Die Beeren werden auch zu alkoholischen Getränken wie Obstwein und Likör (Fasanenbrause) verarbeitet. Der in Indien gewonnene Sanddorntee wird aus den Früchten des Sanddorns produziert. Wegen seiner leicht berauschenden Wirkung wird der Sanddorntee dort auch bei Festen getrunken.
Auch lassen sich Mus, Gelee, Konfitüren und Pasten aus den Beeren herstellen.
Die Kerne werden gleichermassen zur Gewinnung von hochwertigem Pflanzenöl für Hautpflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel verwendet, wie auch das aus Herstellersicht wertvollere Fruchtfleischöl.
Seit 2000 Jahren sind die heilenden Kräfte des Sanddorns in Ostasien bekannt. In Europa taucht der Sanddorn erst in den Kräuterbüchern des Mittelalters als Heilmittel auf, vor allem die Beeren werden gegen Seekrankheit und Fieber empfohlen.
Auch die Sanddornöle werden schon lange als Heilmittel eingesetzt, vor allem in Russland und China. Dort sind sie nicht nur für die Naturheilkunde von Bedeutung, sondern auch für die moderne Medizin. Vor allem bei Magen-Darm-Problemen sollen die Öle heilende Kräfte besitzen.

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Die Blattoberseite ist anfangs, wie auch die jungen Zweige, mit silbrigen Sternhaaren besetzt, verkahlt in der Folge und zeigt dann eine graugrüne Färbung.
Die Blattoberseite ist anfangs, wie auch die jungen Zweige, mit silbrigen Sternhaaren besetzt, verkahlt in der Folge und zeigt dann eine graugrüne Färbung.

Höhe

3 bis 5 m

Früchte

Hoher Vitamin-C-Gehalt

Standort

Sandige, durchlässige Böden

Hippophae rhamnoides 'Hikul'
Hippophae rhamnoides 'Hikul'
Früchte des Hippophae rhamnoides 'Leikora'
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Hippophae rhamnoides 'Pollmix'
Hippophae rhamnoides 'Pollmix'
Hippophae rhamnoides 'Leikora'
Hippophae rhamnoides 'Leikora'
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