Die pflegeleichte und überaus attraktive Kaki, auch Kakipflaume genannt, ist ein Frucht- und Ziergehölz, das in unseren Breitengraden eher seltener gesehen wird. Die exotisch anmutenden bis in den Spätherbst haftenden und schmackhaften Früchte machen die Kaki zu einem attraktiven Gartengehölz für Liebhaber.
Der Anblick des kleiner bleibenden Baumes, mit oder ohne Frucht, ist zu jeder Jahreszeit und vor allem auch im Herbst mit seiner wunderschönen Laubfärbung eine Augenweide.
Es lohnt sich, auch eine im Kübel gehaltene Kaki auf der Terrasse oder dem Balkon zu verwenden, um so einen Hauch von Exotik in der näheren Umgebung zu haben.
Die Kaki (Diospyros kaki) wird der Gattung der Ebenholzbäume (Diospyros) zugeordnet und umfasst rund 500 Arten. Der Gattungsname Diospyros bedeutet Frucht des Zeus oder göttliche Frucht. Der Zierbaum gehört zur Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae). Verwandte und derselben Gattung zugehörige Pflanzen sind die Arten Persimone (Diospyros virginiana) und die Lotuspflaume (Diospyros lotus). Aber keine der beiden Arten ist so bedeutend wie die Kaki.
In China und Japan, wo man die Pflanze auch „japanische Dattelpflaume“ nennt, ist die Kaki heimisch. In Japan gehört die Kaki zu den beliebtesten Früchten überhaupt.
Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und wird in Asien seit über 2'000 Jahren genutzt. Heute wird die Kaki, die zahlreiche Sorten umfasst, in den Subtropen und Höhenlagen der Tropen weltweit kultiviert.
Seit 1796 wird sie auch im Mittelmeergebiet, vor allem in Italien (Jahresproduktion 50‘000 Tonnen) und inzwischen zunehmend in Israel (40‘000 Tonnen pro Jahr) angebaut. Hauptproduzent ist aber mit weitem Abstand China, wo jährlich gegen 2 Millionen Tonnen Kaki verspeist werden.
Von den Kulturformen am weitesten verbreitet ist die israelische Züchtung Sharonfrucht. Sie ist eine spezielle Sorte der Kaki und ist für den Export bestimmt. Die Sharonfrucht kann unreif geerntet, bis zu fünf Monaten gelagert und danach künstlich nachgereift werden. Sie enthält keine Samen.
Die Kaki erreicht in ihrer Heimat eine Höhe von bis zu 10 Metern. In unseren Breitengraden wird der Baum bis maximal 5 Meter gross. Seine Wuchsform ähnelt der Form eines Apfelbaumes.
Der sommergrüne Baum hat bräunlich behaarte Zweige, die relativ brüchig sind.
Die elliptischen, 10 bis 20 Zentimeter langen Blätter sind oben dunkelgrün, glänzend und kahl. Auf der Unterseite sind die Blätter behaart. Sie verfärben sich im Herbst prächtig gelb bis tieforange und purpurn.
Die gelblichweissen, 3 cm langen und unscheinbaren Blüten erscheinen im Juni.
Die tomatenförmige, 3 bis 7 cm breite und kurzgestielte Beerenfrucht wird von einem grossen, vierteiligen Kelch gekrönt. Ihre glatte Schale ist glänzend, dünn und von orangegelber bis orangeroter Farbe. Das etwas hellere und im reifen Zustand weiche, geleeartige Fruchtfleisch kann bis zu acht Samen enthalten. Im Oktober bis November kann die Kaki geerntet werden. Bemerkenswert ist, dass die Blätter des Baumes bei der Ernte der reifen Frucht bereits zum grössten Teil abgefallen sind.
Die in den Hauenstein-Gartencentern erhältlichen Sorten sind selbstfruchtbar.
Ein sonniger, geschützter Standort ist für ein optimales Wachstum und eine reiche Blüten- und Fruchtbildung Voraussetzung. Die Kaki bevorzugt durchlässige, nahrhafte und tiefgründige Böden in geschützten Lagen. Sie ist gegen Staunässe empfindlich und benötigt deswegen einen guten Wasserabzug, sei es ausgepflanzt im Garten oder im Kübel. Sie erträgt sehr gut Trockenheit.
Kakis werden im Garten ausgepflanzt oder als Kübelpflanzen sehr geschätzt. Ihre wunderschöne Herbstfärbung sowie die exotisch anmutenden Früchte machen das Ziergehölz zu einem ausserordentlich attraktiven Gartenbaum.
Ausgepflanzt im hauseigenen Garten ist die Kaki auch während der kalten Jahreszeit mit ihrem winterlichen und lang haftenden Fruchtschmuck ein Hingucker schlechthin. Die nicht geernteten und bunten Früchte zieren den kahlen Baum wie Weihnachtskugeln den Christbaum.
Die Kaki ist auch gut geeignet als Fruchtbaum für enge Platzverhältnisse.
Ihre Frucht kann vielseitig verwendet werden. Bei uns wird sie gerne frisch geerntet gegessen. Vor der Reife ist das Fruchtfleisch des hohen Tanningehaltes (pflanzlicher Gerbstoff) wegen sehr herb, adstringierend (zusammenziehend) und löst beim Verzehr ein unangenehm raues, pelziges Gefühl im Mund aus. Um die Frucht geniessen zu können, muss sie gut reif oder sogar überreif sein. Erst dann ist der in den Früchten enthaltene Gerbstoff abgebaut. Wenn die Haut/Schale glasig erscheint und sich die Frucht fast überreif anfühlt, entfaltet die Kaki ihr süsses, aprikosen- und birnenartiges Aroma. Sie ist im reifen Zustand süss und sehr schmackhaft. Die Haut kann gegessen werden. Trotzdem wird die Haut der Kaki häufig entfernt, oder sie wird wie eine Kiwi ausgelöffelt. Gedörrte Kaki sind im Handel als Kakifeigen erhältlich und gelten in Ostasien als beliebtes Trockenobst.
Der sehr hohe Anteil an Beta-Carotin (Provitamin A) macht die Frucht ernährungsphysiologisch besonders wertvoll. Die Kaki enthält viel Glucose und ist daher eine rasche Energiequelle.
Die Kaki ist grundsätzlich sehr pflegeleicht. Das Gehölz ist sehr schnittverträglich und benötigt jedoch kaum einen Rückschnitt, vorausgesetzt, es ist genügend Platz für die Entfaltung vorhanden.
Kakis, die im Kübel gehalten werden, sollten regelmässig gegossen und im Frühjahr mit einem Obstdünger gedüngt werden. Staunässe im Pflanzgefäss wie auch im ausgepflanzten Zustand sollte vermieden werden (Gefahr von Wurzelfäulnis). Während der kalten Jahreszeit wird die im Kübel gehaltene Kaki an einem geschützten und frostfreien Ort (z.B. Wintergarten) überwintert. Da die Pflanze laubabwerfend ist, kann die Kaki auch gut im Dunklen überwintert werden, zum Beispiel in einem kühlen Keller. Sie braucht während der Überwinterung äusserst wenig Wasser. Einmal giessen pro Monat reicht bereits. Bei im Garten ausgepflanzten Exemplaren sollte die Kakipflaume nur in Trockenperioden gegossen werden.
Es empfiehlt sich bei jungen, ausgepflanzten Kakipflaumen während der kalten Jahreszeit einen Winterschutz, zum Beispiel aus Strohmatten oder Fleece anzubringen. Auch das Ausbringen von Laub um die Pflanze oder das Bedecken des Bodens mit Tannenreisig gibt der Pflanze und dem Boden Schutz vor Frost.
Falls die Früchte der Kaki in einem kühlen Sommer nicht ausreifen können, ist es möglich, sie unreif im November zu ernten und anschliessend im Haus nachreifen zu lassen.
Die Kaki wird weltweit in zehn Ländern angebaut, wobei 90 Prozent der Produktion auf China, Japan und Korea entfallen.
Die wirtschaftliche Bedeutung liegt nicht nur in der Vielzahl der essbaren Früchte, sondern vor allem auch in den wunderschönen, dunkelfarbigen Holzqualitäten vieler Ebenholzarten. Zum Beispiel die schwarzen Klaviertasten sind zum Inbegriff des schweren, harten und gut polierbaren Ebenholzes geworden. In Japan dient das Holz als Grundlage für feine Schnitzarbeiten.
Der Gerbstoff der unreifen Kaki findet Verwendung in der Bearbeitung von Leder, zur Herstellung von Sake (japanischer Reiswein) und als Färbe- oder Holzschutzmittel. Das Tannin (Gerbstoff) soll als Feuchtigkeitscreme und Insektenmittel Anwendung finden.
In der Volksmedizin werden Kakis zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen verwendet. Die traditionelle chinesische Medizin nutzt einen Sud aus getrockneten Fruchtstielen und Kelchen gegen Husten und Atemnot.
Darüber hinaus soll die Kaki auch eine Magen stärkende und bei Durchfallerkrankungen heilende sowie fieber- und blutdrucksenkende Wirkung haben.
Oktober bis November
Bis 5 m
Sonnig und geschützt