Trauermücken – kleine schwarzen Fliegen

Beim Giessen Ihrer Zimmerpflanze steigen viele kleine und schwarze Fliegen aus der Blumenerde auf. Es handelt sich hier um die sogenannten Trauermücken, welche sich in der Pflanzenerde eingenistet haben. Die Trauermücke sieht zwar harmlos aus, ihre Larven richten jedoch grosse Schäden an den Wurzeln der betroffenen Pflanze an.

Im folgenden Artikel geben wir Ihnen Tipps, wie Sie die lästigen Trauermücken mit einfachen Massnahmen wieder loswerden und einem Befall vorbeugen können.

Die Trauermücke ist weltweit verbreitet und besiedelt auch extreme Lebensräume. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG
Die Trauermücke ist weltweit verbreitet und besiedelt auch extreme Lebensräume. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG

Steckbrief der Trauermücke

Die Trauermücken (Sciaridae) sind Zweiflügler und gehören zur Unterordnung der Mücken (Nematocera). Trauermücken sind mit der Stechmücke verwandt, können aber nicht stechen. Das Insekt ist weltweit verbreitet und besiedelt auch extreme Lebensräume, wie zum Beispiel Inseln um die Antarktis, Tundragebiete und auch Bergregionen auf mehr als 4000 m über dem Meeresspiegel. In Europa sind mehr als 600 Arten der Trauermücke bekannt. Die meisten Arten leben in feuchten Gebieten wie Wäldern, Mooren, Feuchtwiesen, Feldern, Weiden und auch Gärten, wo sie im Laub und in Pflanzen leben. In Häusern und Wohnungen fühlen sich Trauermücken auch wohl. Dort vermehren sie sich gern in Blumentöpfen. Ihren Namen verdankt die Trauermücke der dunklen Körperfärbung und den charakteristischen, dunkel getrübten Flügeln. Das Insekt hat lange Beine und erreicht eine Körperlänge von 1 bis 7 mm.

Die Verbreitung der Trauermücken wird nicht nur durch den Wind beeinflusst, sondern auch durch den Menschen. Mit dem Handel von landwirtschaftlichen Produkten, vor allem dem Transport von Humus, Blumenerde und Torf, werden viele Arten der Trauermücken eingeschleppt und siedeln sich dauerhaft an. Die Larven der Trauermücken ernähren sich bevorzugt von Pflanzenwurzeln und können eine echte Gefahr für die Landwirtschaft wie auch für die Zimmerpflanzen in Ihrem Wohnraum sein. Durch die angefressenen Stellen an den Wurzeln können Krankheitserreger eindringen, welche die befallene Pflanze beinträchtigen und schwächen. Keimlinge und Jungpflanzen können dadurch sterben. Nichtsdestotrotz spielen die Larven der Trauermücken in freier Natur in Wäldern oder Mooren sowie im Garten eine wichtige Rolle. Sie zersetzen nämlich das organische Material.

Befall von Trauermücken erkennen

Wenn man kleine schwarze Mücken um einen Blumentopf schwirren sieht oder wenn beim Giessen der Pflanze Mücken auffliegen, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Befall von Trauermücken. In diesem Fall kann man in der Blumenerde auch ihre kleinen, glasig-weissen, 5 bis 7 mm langen Larven mit schwarzem Kopfteil erkennen. Die Larven ernähren sich von den Wurzeln der Pflanze. Deswegen leiden die befallenen Pflanzen oft auch an einem kümmerlichen Wuchs und weisen teilweise auch von den Larven hohl ausgefressene Pflanzenstängel auf.

Auf den ersten Blick ähneln Trauermücken den Fruchtfliegen. Jedoch halten sich Trauermücken vorwiegend in der Nähe von Blumentöpfen auf und sind so leicht von den Fruchtfliegen zu unterscheiden. Trauermücken legen ihre Eier bevorzugt in feuchte Substrate von Zimmerpflanzen ab. Aus den Eiern schlüpfen dann die Larven, welche nur in feuchter Erde aktiv werden können. Wenn die Erde zu trocken ist, sterben die Larven ab. Bei guten Überlebensbedingungen verpuppen sich die Larven nach 13 Tagen. 5 bis 6 Tage später schlüpfen die neu-erwachsenen Trauermücken.

Dauerfeuchte Erde mit einem hohen Anteil an organischen Humusbestandteilen wie Kompost ist für Trauermücken ein optimaler Lebensraum. Die lästigen Insekten werden oft mit qualitativ schlechter Blumenerde, in der sich bereits die Eier oder sogar schon die Larven befinden, eingeschleppt. Trauermücken können aber auch aus dem Garten durch das offene Fenster ins Haus gelangen.

Trauermücken bekämpfen

Bei einem Befall von Trauermücken müssen nicht nur die Mücken, sondern auch ihre Larven bekämpft werden. Als erste Massnahme gilt es, für einige Zeit das Giessen der befallenen Pflanze einzustellen, sofern die Pflanzenart dies verträgt. So kann der Topfballen für kurze Zeit austrocknen. Falls die kurze Trockenstellung die Situation nicht verbessert, dann kann zu folgenden weiteren Massnahmen gegriffen werden: Die Erdoberfläche der betroffenen Pflanze wird mit einer dünnen Schicht aus Sand bedeckt. Dazu eignet sich bestens Quarzsand, Vogelsand oder feinster Kiesel. Dadurch können die Trauermücken ihre Eier nicht mehr direkt in die feuchte Erde legen. Das Giessen der Pflanze geschieht nun über den Untersetzer, damit die Sandabdeckung trocken bleibt. Erwachsene Trauermücken können mit klebrigen Gelbsteckern oder Gelbtafeln, die in die betroffenen Blumentöpfe gesteckt werden, eingefangen werden. Die Insekten werden von der gelben Farbe angelockt, fliegen in die klebrige Oberfläche und bleiben daran haften. Mit dieser Massnahme kann der Befall zumindest reduziert werden.

Die Trauermücke kann auch mit fleischfressenden Pflanzen bekämpft werden. Dazu eignet sich bestens das Fettkraut (Pinguicula vulgaris). Es fängt die Insekten mit seinen klebrigen Blättern ein. Das Fettkraut funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie die oben beschriebenen Gelbtafeln und -stecker. Pro Fensterbank genügt in der Regel eine fleischfressende Pflanze, um den Befall spürbar einzudämmen. Die gelben Stecker und Tafeln sowie die fleischfressende Pflanze sind in den Hauenstein Gartencentern erhältlich. Wenn die oben genannten Massnahmen nicht helfen, gibt es noch folgende Möglichkeit: Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf und entfernen Sie so gut es geht die mit den Larven befallene Erde. Anschliessend wird die Pflanze in ein Tongranulat eingepflanzt, das im Fachhandel erhältlich ist. Dieses Substrat bietet den Trauermücken und ihren Larven keine geeigneten Lebensbedingungen. Mit Pflanzenschutzmitteln oder Nützlingen wie Raubmilben oder Bakterien können die lästigen Fliegen ebenfalls bekämpft werden. Zu diesen Massnahmen lassen Sie sich am besten von unserem fachkundigen Personal in den Hauenstein Gartencentern beraten.

Trauermücken vorbeugen

Ein wichtiger Punkt zur Vorbeugung von Trauermücken ist die richtige Dosierung beim Giessen. Es empfiehlt sich, die Zimmerpflanze lieber mehrmals pro Woche mit wenig Wasser zu giessen als nur einmal pro Woche reichlich. Es ist von Vorteil, wenn das Giesswasser über den Untersetzer verabreicht wird und nicht über die Erdoberfläche. Diese soll immer erst vollständig abtrocknen, bevor wieder neu gegossen wird. Denn Trauermücken legen keine Eier in trockene Erde ab. Schon beim Kauf einer Zimmerpflanze soll im Fachgeschäft ein Fokus auf die Blumenerde gelegt werden. Ein unangenehmer Geruch oder Ablagerungen in und auf der Erde können ein Indiz dafür sein, dass die Pflanze zu lange zu nass gestanden hat. Beim Kauf von Blumenerde sollte darauf geachtet werden, dass der Erdsack nicht beschädigt und vor allem nicht wochenlang im Freien gelagert worden ist. Zum Ein- und Umtopfen empfiehlt es sich generell, hochwertige Blumenerde mit hohen mineralischen Anteilen zu verwenden.

Die Trauermücke ist weltweit verbreitet und besiedelt auch extreme Lebensräume. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG
Die Trauermücke ist weltweit verbreitet und besiedelt auch extreme Lebensräume. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG
Durch den Menschen werden viele Arten der Trauermücke eingeschleppt und siedeln sich dauerhaft an. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG
Durch den Menschen werden viele Arten der Trauermücke eingeschleppt und siedeln sich dauerhaft an. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG
Bei einem Befall von Trauermücken müssen nicht nur die Mücken, sondern auch ihre Larven bekämpft werden. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG
Bei einem Befall von Trauermücken müssen nicht nur die Mücken, sondern auch ihre Larven bekämpft werden. Foto © Andermatt Biocontrol Suisse AG
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