Stockrosen (Alcea) zählen zu den klassischen Bauerngarten-Stauden und überraschen immer wieder aufs Neue. Einmal gepflanzt, tauchen sie durch Selbstaussaat wie von Zauberhand an immer neuen Orten im Garten auf – neben der Haustüre, vor der Trockenmauer oder mitten im Gemüsegarten. Ihre bis zu zwei Meter hohen Blütenstängel stehen kerzengerade und beeindrucken mit Farben von zartem Weiss über Sonnengelb bis hin zu tiefem Purpur.
Besonders schön wirken Stockrosen entlang von Zäunen und Mauern, wo sie für Struktur und Leichtigkeit sorgen. In unseren Gärten sind vor allem die Gemeine Stockrose (Alcea rosea), die Gelbe Stockrose (Alcea rugosa) und die Feigenblättrige Stockrose (Alcea ficifolia) beliebt. Wer sie einmal pflanzt, wird sie nicht mehr missen wollen.
Die Gemeine Stockrose – auch als Bauernrose bekannt – ist der Inbegriff traditioneller Bauerngartenromantik. Die zweijährige Pflanze bildet im ersten Jahr eine Blattrosette und kommt erst im zweiten Jahr zur Blüte. Durch Selbstaussaat bleibt sie über Jahre im Garten erhalten. Ihre Sorten reichen von Reinweiss über Sonnengelb bis fast Schwarz und bringen von Juli bis September eindrucksvolle Farbkontraste in jedes Beet. Am liebsten wächst Alcea rosea an sonnigen, warmen Plätzen mit einem nährstoffreichen, durchlässigen Boden.
Die Gelbe Stockrose ist eine charmante Wahl für naturnahe Gärten. Ihre leuchtend zitronengelben Blüten öffnen sich von Juni bis in den September hinein. Sie gilt als besonders robust, verträgt Trockenheit und Hitze problemlos und ist zuverlässig winterhart. Ein Rückschnitt nach der Blüte verhindert übermässige Selbstaussaat. Alcea rugosa fühlt sich am wohlsten in eher trockenen, nicht zu humusreichen Böden und ist eine unkomplizierte, pflegeleichte Gartenstaude.
Ein besonderer Tipp ist die Feigenblättrige Stockrose. Sie ist langlebiger als andere Arten und überdauert im Garten am selben Standort mehrere Jahre. Von Juni bis September schmückt sie Beete mit Blüten in Weiss, Gelb, Rosa oder Rot. Lässt man ihre Blütenstände stehen, versamt sie sich selbst und bleibt dem Garten lange treu. Wie die Gemeine Stockrose liebt auch Alcea ficifolia einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem, durchlässigem Boden.
Stockrosen bereichern Beete mit imposanter Gestalt und grosser Farbvielfalt. Sie sind unkomplizierte Begleiterinnen, die über Jahre hinweg sommerliche Akzente setzen – und das bei erstaunlich wenig Pflegeaufwand. Wichtig sind ein sonniger Standort, lockerer Boden und gelegentliches Giessen in Trockenperioden. Mit diesen einfachen Massnahmen gedeihen Stockrosen prächtig und bleiben lange eine Zierde des Gartens.
Stockrosen (Alcea) sind seit Jahrhunderten fester Bestandteil des Bauerngartens. Man pflanzte sie traditionell entlang von Hauswänden und Zäunen – einerseits, weil ihre hohen Stängel malerische Akzente setzten, andererseits, weil ihre tiefreichenden Wurzeln das Regenwasser ableiteten und so die Fundamente schützten (vgl. Mertens: Der traditionelle Bauerngarten, 1995).
Im Volksglauben galten Stockrosen zudem als Schutzpflanzen, die Haus und Hof Beständigkeit verleihen sollten