Kaum eine Staude ist so vielseitig und zauberhaft wie die Glockenblume (Campanula). Ihre zarten, glockenförmigen Blüten scheinen fast über den Beeten zu schweben, leuchten in Blau, Violett, Rosa oder Weiss und bringen vom Frühsommer bis in den Herbst Leichtigkeit und Poesie in den Garten.
Ob als blühende Polster im Steingarten, als romantische Begleiter in der Rabatte oder als markante Akzente im Naturgarten – Campanula sorgt immer für ein Stück Gartenidylle.
Die Gattung Campanula umfasst rund 300 Arten, die vor allem in Europa und Asien heimisch sind. Der Name leitet sich vom lateinischen campanula = „Glöckchen“ ab – eine Anspielung auf die charakteristische Blütenform. Schon seit Jahrhunderten schmückt die Glockenblume Bauerngärten, Klostergärten und Naturgärten. Sie war ein Sinnbild für Dankbarkeit und Beständigkeit und gilt noch heute als Symbol für Sommerfreude.
Das Spektrum der Glockenblumen ist erstaunlich breit:
Die Farbpalette reicht von feinstem Weiss über Himmelblau bis hin zu sattem Purpurviolett. Manche blühen wie kleine Sterne im Rasen, andere wachsen als majestätische Solitärstauden.
Glockenblumen sind wahre Alleskönner:
Campanula sind robuste, pflegeleichte Stauden. Ein regelmässiger Rückschnitt verblühter Stängel fördert eine lange Blüte oder sogar eine Nachblüte im Spätsommer. Die meisten Arten sind absolut winterhart und kommen ohne grossen Aufwand Jahr für Jahr zuverlässig wieder.
Glockenblumen bezaubern nicht nur durch ihre Blütenfülle, sondern auch durch ihre Symbolik. Schon in alten Bauerngärten galten sie als Dankesblumen – ein Geschenk der Natur für den Sommer. Ihre Vielfalt macht sie zu einer der charmantesten Gattungen überhaupt: mal romantisch-verspielt, mal architektonisch-streng, immer aber unverzichtbar für naturnahe und lebendige Gartengestaltung.
Die Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) galt im Mittelalter als wertvolles Gemüse: Ihre Wurzeln wurden wie Pastinaken gegessen, die Blätter als Salat. Heute ist sie nahezu in Vergessenheit geraten.
Die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) war schon im Mittelalter eine beliebte Klostergartenpflanze. Neben ihrer Schönheit wurde sie in der Volksmedizin etwa gegen Husten eingesetzt.
Viele Glockenblumen sind für Wildbienen und Hummeln unverzichtbar. Besonders langrüsselige Arten wie die Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma campanularum) sind auf ihren Nektar spezialisiert.
Juni bis August (manche Arten bis September)
10–80 cm (je nach Art und Sorte)
Sonnig bis halbschattig
humos & durchlässig